|
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
Pearl Jam Discographie
VON RAINER ASCHEMEIER
|
|
 |
Archiv
Diese Rubrik wird mit der Zeit wachsen. Alte wie neue Discographien werden dann hier zu finden sein und mit der Zeit ein umfangreiches Nachschlagewerk bilden.
|
 |
 |
|
 |
 |
Pearl Jam Ten
1992 Epic
Als harter Rock Anfang der 1990er Jahre in der Krise war, richteten sich die Augen auf eine Stadt im äußersten Nordwesten der USA: Seattle. Hier hatten bereits seit einigen Jahren Independent Bands versucht, dem üblichen Rock-Einerlei zu entgehen. Seattle war keine farbenfrohe Hollywood-Metropole wie Los Angeles, Seattle war grau und regnerisch, ein bisschen vergessen und ganz bestimmt nicht der Ort wo man eine Revolution der Rockmusik vermutet hätte. In dieser Stadt also entstand aus verschiedenen Vorgängerbands (darunter u.a. Mother Love Bone und Green River) die Formation Pearl Jam. Zusammen mit Nirvana waren sie die ersten, die Einflüsse von Siebziger Jahre-Rock, Independent und Wave sowie Punk zu einer Einheit verschmolzen. Dieser Sound sollte fortan als Grunge von sich reden machen.
Das Debüt von Pearl Jam war beiderseits des Atlantiks ein Riesenerfolg. Besonders aber in den USA, wo Ten 1992 auf Platz 2 der Charts schoss. Das Album war ein Parforceritt, ein nie da gewesener Geniestreich einer jungen Band, die bereits mit ihrem Debüt einen mit Hymnen gespickten Klassiker vorlegte. Nicht weniger als drei Hitsingles wurden aus dem Album ausgekoppelt und man fragte sich woher die kreative Energie dieser Bande von Großstadt-Provinzlern stammte, die Legenden wie Once, Jeremy, Garden und insbesondere das getragene Alive am Fließband abzuliefern schien. Bereits kurz nach dem Erscheinen von Ten war klar, dass das Album in die Rockgeschichte eingehen würde. Pearl Jam hatten sich selbst die Messlatte für alles Kommende extrem hoch gelegt.
Einhergehend mit der Veröffentlichung des Albums wurden die Mitglieder der Band über Nacht zu Stars der Jugendkultur. Unzählige Poster und Devotionalien, sowie eine schier nicht enden wollende Tournee quer durch die Vereinigten Staaten machten Eddie Vedder, Stone Gossard, Mike McCready, Jeff Ament und Dave Abbruzzese, kurz Pearl Jam, zu den Helden der sog. Generation X. Besondere Kennzeichen: Ausgeprägter Weltschmerz, lässig um die Hüfte geschlungenes Karo-Hemd und kritische Haltung zur damaligen Regierung von George Bush Sr..
Auch aus heutiger Sicht wirkt Ten keineswegs wie ein Trendprodukt, sondern hat auch über zehn Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seiner Faszination verloren. Ein wahrer Klassiker der Rockgeschichte, auch wenn man im Lauf der Zeit einige unausgereifte Arrangements entdeckt, die man seinerzeit kommentarlos schluckte. Ten steht noch immer über den Dingen und bleibt Pearl Jam's bis heute bestes Album, dies sei vorweg genommen.
|
 |
|
|
|
|
|
Pearl Jam Vs.
1993 Epic
Nach dem Megaerfolg von Ten zu beiden Seiten des Atlantiks warteten die jungen hungrigen Grunge-Fans auf neues Futter von ihren Vorzeigestars Pearl Jam. Obwohl die Musik von Vs. von vielen Fans eher reserviert aufgenommen wurde, wurde es Pearl Jam's bis dato erfolgreichstes Album und die erste Nr. 1-Platzierung in den Billboard-Charts.
Vs. zeigte eine wesentlich besser eingespielte Band. Offenbar hatte sich die Routine die sich während der Mammuttournee zur Promotion des Ten-Albums eingestellt hatte durchweg positiv ausgewirkt. Im direkten Vergleich mit Ten merkte man der Band an, dass sie musikalisch, sowohl was die Ideen aber auch was die spielerischen Fertigkeiten angeht, gewachsen war. Dazu kam eine weitere produktionstechnische Glanzleistung von Producer Brendan O'Brian. So dürfte Vs. noch heute das Pearl Jam-Album mit dem besten und kraftvollsten Sound sein.
Was die Massen von Fans seinerzeit irritierte, war, dass Vs. keine Hymnen lieferte, so wie man es wohl erwartet hatte. Während es mit Songs wie Daughter, Glorified G. und Go wieder reichlich Material zum Abrocken und melancholischen vor sich hindeprimieren gab (und immerhin Material für drei erfolgreiche Hitsingles), vermisste man doch den hymnischen Charakter von Songs wie Alive oder Jeremy, die das erste Album so besonders hatten erscheinen lassen (als Hymne könnte man auf Vs. am Ehesten noch die Single Dissident durchgehen lassen). Vs. war jedoch ein deutliches Statement einer Band, die sich mit diesem Album als (im positiven Sinne gesprochen) gewöhnliche Rockband outete. Während viele Grunge-Acts ihren ersten Gehversuche keine gleichwertigen musikalischen Leistungen entgegenzusetzen hatten, bekannten sich Pearl Jam zu Authentizität und Einfachheit und, ganz wichtig, lieferten keinen Abklatsch von Ten ab, sondern ein eigenständiges Album, welches noch heute zu den Besten in Pearl Jam's Karriere gehört.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pearl Jam Vitalogy
1994 Epic
Das Augenfälligste an Vitalogy ist das außergewöhnlich gestaltete Albumcover. In Form eines Buches und somit in einer jedem handelsüblichen CD-Ständer tapfer trotzenden Form kam Vitalogy einst daher und begeisterte landauf landab mit seinem grandiosen Coverkonzept.
Diese Wertung bezieht sich nicht nur auf den äußeren Schein, sondern auch auf den Bookletinhalt, der abwechselnd die Texte, in Eddie Vedder-typischer Manier auf irgendwelche Rechnungen oder sonstige Marginalien hingekritzelt, und Auszüge aus den Büchern Lecture To Boys und Lecture to Girls and Young Women (beide wohl um die Jahrhundertwende erschienen) enthält. Während man bei den sexualfeindlichen Texten der zuletzt erwähnten Buchauszüge aus heutiger Sicht das pädagogische Grausen bekommt, erfreut die Musik des Albums um so mehr.
1994 begann aber auch die Phase der Bandgeschichte, in der man es geschickt verstand immer den miesesten Song des Albums als erste Single auszukoppeln und somit eine Hitsingle quasi gezielt zu vermeiden :-) . So war die erste Single dieses Albums Spin The Black Circle, sicherlich einer der uninspiriertesten Vitalogy- Tracks und verdientermaßen in den USA noch nicht einmal in den Top 50 der Charts vertreten (unerklärlicherweise jedoch eine Top Ten-Platzierung in Großbritannien, sehr strange!).
Der Großteil der CD war allerdings ein vorzüglicher Mix aus gediegenen Rockern (s. z.B. Whipping, Not For You, Satan's Bed) und zauberhaften Balladen (insbesondere Nothingman, Better Man und Immortality).
Vitalogy zeigt erstmals eine sehr erwachsen aufspielende Band. Nicht so sehr die jugendliche Aggression der ersten beiden Alben regiert hier, sondern vielmehr eine Aura des musikalischen Werks. Vitalogy verdient es als Gesamtkunstwerk betrachtet zu werden. Pearl Jam wiederholten sich auch auf ihrem dritten Album nicht und schafften es wieder musikalische Neuerungen in ihrem Sound zu entwickeln.
Zwischenzeitliche psychedelische Ausflüge (Bugs, Aye Davanita und Hey Foxymophandlemama, That's me) wirkten auf den ersten Blick etwas merkwürdig, bereichern jedoch im Nachhinein die Kernaussage des Albums auf eigenartige Weise. Und wenn sich bei Bugs oder bei Hey Foxymophandlemama, That's me plötzlich die Nackenhaare senkrecht stellen, dann weiß man, dass auch diese Songs ihren Wert haben.
Das Songmaterial kann zwar rein qualitativ nicht ganz gegen die spontane Art von Ten oder Vs. anstinken, dennoch sei jedem angehenden Pearl Jam-Fan das Vitalogy-Album hiermit wärmstens empfohlen, auch wenn die CD ein paar Durchläufe braucht um gänzlich erschlossen zu werden. Übrigens: Wer sich nach dem Genuss des vorzüglich gestalteten Booklets das Album trotzdem als gebrannte Raubkopie in den Schrank stellt, kann nur als Rüpel bezeichnet werden und verdient die Bezeichung Pearl Jam-Fan sicher nicht!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pearl Jam Merkinball (E.P.)
1995 Epic
1995 sah den Großteil von Pearl Jam als Backingband für das Mirrorball-Album der amerikanischen Rock- & Folk-Institution Neil Young. Von Pearl Jam plötzlich als Godfather of Grunge hochverehrt, wollte man Neil Youngs Namen bei dieser Gelegenheit wohl auch in die Annalen der eigenen Bandgeschichte einfließen sehen. Ergebnis war die 2-Song-E.P. Merkinball, die das Prinzip von Mirrorball kurz und ergreifend ins Gegenteil verkehrte: Hier waren Pearl Jam die Stars und Neil Young durfte ein bisschen schräg Gitarre zupfen. Die beiden Songs auf der E.P. gehören nicht unbedingt zu den Sternstunden der Bandgeschichte, sind jedoch alles andere als schlecht. Klarer Gewinner ist der zweite Song Long Road, der seither immer wieder gern von der Band als Opener für ihre legendären Livegigs genommen wird. Außerdem war dieser Track Bestandteil des Soundtracks zum Film Dead Man Walking, Pearl Jam's erster Beitrag zu einer Filmmusik.
I Got I.D., der E.P.-Opener, birgt einen kleinen Skandal. Der Song, der sich für amerikanische Verhältnisse verhältnismäßig offen mit Drogen beschäftigt, sollte ursprünglich I got Shit heißen (wobei man ja weiß wofür das Wort Shit im amerikanischen Großstadtslang-Sprachgebrauch vornehmlich verwendet wird). Die Bosse von Epic hatten für diesen Vedder-Text nun überhaupt kein Verständnis und strichen kurzerhand den Songtitel auf die verstümmelte Version I got I.D. zusammen.
Fazit: Kein Muss, aber wer die E.P. hat, kann trotzdem zufrieden sein, zumal es sich bei der Mini-LP mittlerweile um ein äußerst begehrtes Sammlerstück in Fankreisen handelt.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pearl Jam No Code
1996 Epic
Man hatte es geahnt: Pearl Jam würden nicht immer so kraftvolle Scheiben produzieren wie Ten oder Vs.. Auch experimentell Innovatives á la Vitalogy spielt sich eine Band nicht jeden Tag aus dem Ärmel. Krisenstimmung allenthalben, da wundert es nicht, dass sich Drummer Dave Abbruzzese nach einem neuen Job umsah und fortan durch Jack Irons ersetzt wurde.
No Code war eine herbe Enttäuschung. Schon der Opener Sometimes zeigt eine ausgebrannte Band, geradezu verzweifelt auf der Suche nach kreativen Ansatzpunkten. Oft scheint auf diesem Album ein Soundeffekt mehr zu zählen als ein Song, oft wirkt das Material von No Code aufgesetzt, gekünstelt und einfach uninspiriert. Die weitgehend im Midtempobereich operierenden Songs schienen meilenweit entfernt von Geniestreichen wie Whipping, Glorified G. oder Once. Highlights gibt es keine...
Putzig ist, dass No Code quasi zeitgleich mit dem beginnenden Untergang der Grunge-Szene stattfand. Während sich jedoch Bands wie die Stone Temple Pilots konsequenterweise ganz auflösten und sich Alice In Chains ein ausgiebiges Bad im Drogensumpf gönnten, begnügten sich Pearl Jam, Soundgarden und die Smashing Pumpkins vorerst damit, einfach Mist abzuliefern. Das hielt aber das amerikanische Publikum nicht davon ab, auch das No Code-Album wieder auf Platz 1 der Billboard-Charts zu hieven.
Viele hielten Pearl Jam seinerzeit trotzdem für den nächsten Abschusskandidaten. Ich für meine Person war eigentlich erst nach Yield so richtig besorgt, doch wie sagt Nina Ruge immer: Alles wird Gut!, und die scheint es irgendwie zu wissen... ;-)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pearl Jam Yield
1998 Epic
Yield ist Pearl Jam's Ausflug in die Rockgeschichte. So könnte man es positiv formulieren. Negativ formuliert könnte man auch sagen: Auf Yield klauen die Buben aus Seattle einmal kreuz und quer alles was im kunterbunten Garten der Rockmusik so wächst. Hier ein Schnipsel The Who, da ein Quentchen Neil Young und gaaaaanz viel Led Zeppelin. Das geht sogar soweit, dass die Single des Albums Given To Fly zu weiten Teilen nahezu notengetreu dem Led Zeppelin-Song Going To California entlehnt wurde. Desweiteren vergriff man sich an John Bonhams (.) Drumsound und griff mit dem unbetitelten Instrumental John Bonhams großartige Idee eines melodischen Drumsolos auf (das Original kennt man als Bonzo's Montreux von Led Zeppelin's posthum veröffentlichtem Coda-Album).
Neben dem ganzen Rumgeklaue gibt es einige hörenswerte Tracks, die einen besseren Eindruck vermitteln als noch kurz zuvor auf No Code. Für mich hat das Yield-Album den unangenehmen Beigeschmack des Uneigenständigen und Unrechtmäßig Dauerentliehenen (drücken wir's mal so aus). Nach dem Genuss von Yield war mir eines klar: Die, die da Mucke machen brauchen eine kreative Inspiration. Etwas Neues! Zum Beispiel... einen neuen Drummer...!?
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pearl Jam Binaural
2000 Epic
Ex-Soundgarden-Drummer Matt Cameron stieg in die Gruppe ein und Pearl Jam gingen mit alter Technologie ins neue Jahrtausend. Binaural, der Titel des 2000er Albums, wurde abgeleitet von der sog. binauralen Aufnahmetechnik, die insbesondere in den 1970er Jahren verwendet wurde. Bands wie Led Zeppelin und The Who produzierten ihre Alben in dieser frühen Technik der Stereo-Ära. Dabei wurde das Effektsignal von der Audiospur getrennt und auf dem benachbarten Kanal wiedergegeben. Während also z.B. die Gitarre auf der linken Box zu hören ist, ist auf der rechten Box der Halleffekt zu hören, der der Gitarrenspur zugeordnet ist. Diese Technik, die durch die weit fortschrittlichere Methode, das Audiosignal auf beide Kanäle anteilshalber so zu verteilen, dass ein Rundum-Stereoeffekt erzielt werden konnte, abgelöst wurde, findet aber noch heute ihre Fans, zumal sie einen speziellen Charme des Unvollkommenen transportierte. Außerdem kann man die Instrumentalspuren bei einer guten Produktion in der binauralen Technik glasklar auseinander halten.
Binaural ist zwar partiell in dieser alten Technik entstanden, klingt aber im Endeffekt soundmäßig nicht wesentlich anders als jedes andere Pearl Jam-Album, so dass man diesen produktionstechnischen Ausflug als einmaliges (?) Kuriosum verbuchen kann.
Musikalisch unterscheidet sich Binaural relativ stark von seinen Vorgängern No Code und Yield. Mit mehr Kraft und Selbstbewusstsein werden Songs wie Breakerfall, Evacuation, Light Years und Of The Girl dargeboten. Der musikalische Wechsel scheint zumindest teilweise durch Neuzugang Matt Cameron bedingt zu sein. Der Ex-Soundgarden-Schlagzeuger liefert auf Binaural einen rundum begeisternden Einstand ab. Man hat den Eindruck, dass Cameron mit den (im Vergleich zu Soundgarden) transparenteren Pearl Jam-Arrangements einfach fantastisch harmoniert und hörbare eigene Akzente setzen kann.
Das Songmaterial erweist sich im besten Sinne als ausgereift und wird auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig. Nothing As It Seems, Thin Air oder Sleight Of Hand sind zwar keine Hymnen wie seinerzeit auf Ten, doch sie zeigen eine Band, die erwachsen geworden ist und es nicht mehr nötig hat (wie noch zuletzt auf Yield geschehen), sich aus dem Fundus des Vergangenen zu bedienen. Man hat wieder einen eigenen Sound. Wie befreiend das auch auf Pearl Jam selbst gewirkt haben muss, merkt man Binaural mit jeder Note an und genau das macht das Album zum Besten der Band seit dem 1994er Werk Vitalogy. Grunge ist tot, es lebe Pearl Jam!!!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pearl Jam Riot Act
2002 Epic
Nach dem künstlerischen Erfolg von Binaural legten Pearl Jam im Spätjahr 2002 ihr Album Riot Act vor. Das Cover der CD ist in dunklen Braunschattierungen gehalten und vermittelt einen eher düsteren Eindruck. Riot Act selbst macht jedoch durchaus keine düstere Figur, sondern greift die lässige Stimmung des Vorgängers Binaural bereits mit dem ungewöhnlich sphärischen Opener Can't Keep wieder auf. Überhaupt erinnert Riot Act ein ums andere mal an den famosen Vorgänger, was sich sogar bis hin zu der (zumindest von der Form her) identischen Aufmachung des Digipaks zieht.
Riot Act kann mit der bisher besten Produktion unter allen Pearl Jam-Alben aufwarten. Auch diesmal lag der Sound in den bewährten Händen von Brendan O'Brian, welcher nunmehr jedoch nur als Mixer, nicht als Produzent in Erscheinung tritt. Die Band macht einen spielfreudigen, vitalen Eindruck, wenn auch Eddie Vedder bei den langsameren Songs des Albums in übertriebenem Maße zum Nuscheln neigt. Die übliche Bandbesetzung wird auf Riot Act durch dezent aber klug eingesetzte Hammondorgel-Parts ergänzt. Dies macht sich insbesondere bei Love Boat Captain und Thumbing My Way bemerkbar, die zu den besten Songs des Albums gezählt werden müssen.
Riot Act hinterlässt alles in allem einen hervorragenden Eindruck. Es gehört klar zu den besten Pearl Jam-Alben und hat im Vergleich zu Binaural auch wieder mehr innovative Momente (so z.B. bei You Are und Arc). Das Songmaterial erscheint mit üppigen 15 Tracks jedoch etwas zu viel des Guten, zumal nicht alle 15 Songs das hohe Qualitätsniveau der eingangs genannten halten können. Ein experimenteller Polit-Song á la Bu$hleaguer ist zwar inhaltlich recht putzig, doch was nützt das wenn die musikalische Seite zu wünschen übrig lässt?
Die gewählte Single I Am Mine kann im Übrigen nur als der neuerliche Versuch betrachtet werden, mehrere mögliche Hitsingles durch die Wahl des potentiell uninspiriertesten Songs gezielt zu umgehen. Als Fazit könnte man also sagen: Außer den wenigen angesprochenen Schwachstellen das vermutlich konsistenteste Album der Band, das eine zusammengewachsene Einheit zeigt und Pearl Jam als die letzte überlebende Macht des Grunge definiert.
|
|
|
|
|
|