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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

J. Cage – one7 / four6
Sabine Liebner (Klavier)

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John Cage – one7 / four6

Die Wiederentdeckung der Stille

von Rainer Aschemeier  •  8. Oktober 2014
Katalog-Nr. WER 6797 2 / EAN: 4010228679724

Sabine Liebner hat – so möchte man meinen – auf diesem Album nicht viel zu tun. Von den exakt 60 Minuten Spielzeit dieser CD bestehen schließlich mindestens die Hälfte aus kompletter Stille. Die feinnervigen Dynamikkontraste, die Sorgsamkeit und der Einfallsreichtum in Dingen der Klangerzeugung sind jedoch der Punkt, worin sich Liebner einmal mehr himmelweit von ihren Interpretenkollegen abhebt.

Myroslav Skoryk – Carpathian Concerto, u.a.
Odessa Philharmonic Orchestra – H. Earle

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Myroslav Skoryk – Carpathian Concerto, u.a.

Musik aus der Ukraine – frisch "entdeckt"

von Ulrich Hermann  •  23. September 2014
Katalog-Nr.: 8.573333

Wieder ein Komponist, dessen Musik eine Neuentdeckung ist. Der 1938 in Lviv geborene ukrainische Komponist Myroslav Skoryk dürfte den meisten Hörern unbekannt sein, auch wenn die Ukraine in den letzten Monaten für „Schlagzeilen“ en masse sorgt. Allerdings ist dieses Land beziehungsweise dessen eigenständige Kultur doch so weit entfernt, dass erst langsam ins westeuropäische Bewusstsein dringt, dass es nicht nur eine russische, sprich sowjetische, Kultur sondern eben auch eine ganz und gar eigenständige in der Ukraine gibt und immer gegeben hat.

C. Saint-Saëns - Sämtliche Klavierkonzerte
Orchester von Radio Luxemburg – L. de Froment / G. Tacchino (Klavier)

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Camille Saint-Saëns - Sämtliche Klavierkonzerte

von Rainer Aschemeier  •  20. August 2014
Katalog-Nr.: 94944 / EAN: 5028421949444

Camille Saint-Saëns ist ein Komponist, der allzu häufig auf seine populäre Orgelsinfonie und den ganz zurecht sehr beliebten „Karneval der Tiere“ reduziert wird. Das soll nicht heißen, dass diese Werke minderwertig oder nebensächlich wären – ganz im Gegenteil!
Nur ist es manchmal einfach unverständlich, warum eine „Orgelsinfonie“ in jedem ernstzunehmenden Klassikregal ein Zuhause hat, während Saint-Saëns‘ großartige Kammermusik für Bläser, seine restlichen Sinfonien, seine herrlichen Klavierkonzerte und seine beeindruckenden Oratorien (um hier einmal nur eine mögliche Auswahl von herrlichen Meisterwerken dieses interessanten Komponisten zu nennen) ein Schattendasein düsterster Art im allgemeinen Konzertleben führen.

F. Lehár – Wo die Lerche singt
Franz Lehár-Orchester, Chor des Lehár Festivals Bad Ischl – M. Burkert

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Franz Lehár – Wo die Lerche singt

Operette in 4 Bildern von A. M. Willner und H. Reichert

von Ulrich Hermann  •  17. August 2014
Katalog-Nr.: cpo 777 816-2 / EAN: 7 61203 78162 1

Dass Lehár als Melodiker zu den ganz Großen gehört, ungeachtet der Texte seiner Lieder, war sicher mit ein Grund, weswegen der andere große Melodien-Komponist – Puccini – mit ihm freundschaftlich verbunden war. Diese „Melodien-Seligkeit“ ist natürlich auch auf der vorliegenden Aufnahme im Überfluss zu hören, dazu die dramatischen gesprochenen Zwischentexte, alles zusammen mit dem immer zugkräftigen Thema: Maler verliebt sich in sein Modell, bekommt es aber nicht, sondern kehrt reumütig zu seiner ersten Geliebten zurück, während das Modell als Mädchen vom Land wieder dahin zurückkehrt, wo ihr ländlicher Bräutigam wartet, und wo eben die Lerche singt.

B. Britten – String Quartet in F, Simple Symphony, etc.
Emperor Quartet

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Benjamin Britten – String Quartet in F, Simple Symphony, etc.

Britten hyperexakt

von Rainer Aschemeier  •  14. August 2014
Katalog-Nr.: BIS-1870 / EAN: 74318599918709

Die CD beginnt mit einem von Brittens beliebtesten Werken: der „Simple Symphony“. Normalerweise hören wir dieses Stück in einer Streichorchesterbesetzung, jedoch gibt es vordergründig betrachtet keinen Grund, warum es nicht auch mit dem Streichquartett aufgeführt werden sollte. In der etwas kratzbürstigen Lesart des Emperor String Quartet ist die Simple Symphony jedoch durchaus gewöhnungsbedürftig, und man fragt sich, inwieweit es überhaupt sinnvoll ist, aus so einem gemäßigt komponierten Werk unbedingt eine kompositorische Moderne herauskitzeln zu wollen, die man dem Stück förmlich aus der Nase ziehen muss.

F. Chopin – Sämtliche Nocturnes
Earl Wild (Klavier)

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Frédéric Chopin – Sämtliche Nocturnes

von Rainer Aschemeier  •  11. August 2014

In Europa blieb Earl Wild ein Geheimtipp und für die breite Masse praktisch ein Unbekannter. Auch keine der großen europäischen Plattenfirmen für klassische Musik konnte sich für Wilds Interpretationen erwärmen. Und bei US-Labels wie RCA gab es zwar einige Einspielungen, doch auch dort zündete Earl Wilds Karriere nicht so richtig, denn immerhin war dieser Pianist ja ständig zu hören, wenn man das Radio einschaltete. Wozu noch Schallplatten kaufen? Außerdem hatte Wild einen Vertrag mit dem Buchclub „Reader’s Digest“ abgeschlossen: Im Rahmen einer Serie mit Standardrepertoire kamen Earl Wild-Schallplatten für Reader’s Digest auf Wunsch pfundweise ins Haus.

H. Berlioz - Harold in Italien / Römischer Karneval / Reverie et Caprice / Benvenuto Cellini-Ouvertüre
Orchestre National de Lyon – L. Slatkin / L. Berthaud (Viola)

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Hector Berlioz - Harold in Italien / Römischer Karneval / Reverie et Caprice / Benvenuto Cellini-Ouvertüre

Slatkin mit einer "Harold"-Referenz für das 21. Jahrhundert

von Rainer Aschemeier  •  4. August 2014
Katalog-Nr.: 8.573297 / EAN: 747313329779

Nun hat Slatkin sein zweites Berlioz-Album binnen zwei Jahren vorgelegt, und es hinterlässt einen noch stärkeren Eindruck als seine ebenfalls starke „Symphonie Fantastique“ von 2012.
Slatkins Hang zum Lyrischen zum Hervorkitzeln des „Sanften“ in Berlioz‘ Stücken findet in der Sinfonie „Harold in Italien“ eine besonders dankbare Projektionsfläche. Mit Lise Berthaud steht Slatkin dabei eine Bratschensolistin zur Seite, die einen besonders schönen, kultivierten und eleganten Ton pflegt. Ich würde für dieses Album sogar so weit gehen zu behaupten, dass Slatkins Interpretation an mancher sicher geglaubten Referenz kratzt.

J. Loussier – Violinkonzerte Nr. 1 & 2 / I. Paderewski - Violinsonate
Polish Philharmonic Chamber Orchestra – A. Kostecki

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Jaques Loussier – Violinkonzerte Nr. 1 & 2 / Ignaz Paderewski – Violinsonate

Loussier (not playing Bach)

von Rainer Aschemeier  •  31. Juli 2014
Katalog-Nr.: 8.573200 / EAN: 747313320073

Vor allem Loussiers erstes Violinkonzert aus den Jahren 1987/88 vermag durchaus zu begeistern. Keine Spur allerdings von Loussiers „Bach-goes-Jazz“-Attitüde. Stattdessen lässt der Franzose Erinnerungen an diverse Belmondo-Filmmusiken aufkommen (ich nenne jetzt als Beispiel mal das berühmte Thema aus „Der Profi“) und bewegt sich somit in einem Fahrwasser zwischen Ennio Morricone und nur randseitigen Jazz-Ausflügen.

A. Casella - Sämtliche Klaviermusik
Michele d'Ambrosio (Klavier)

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Alfredo Casella – Sämtliche Klaviermusik

wiedererweckt: Die Klaviermusik Alfredo Casellas

von Rainer Aschemeier  •  28. Juli 2014
Katalog-Nr.: 9281 / EAN: 5029365928120

Ausführender Solist ist Michele d’Ambrosio – und der macht seine Sache wirklich gut. D’Ambrosios Aufnahme ist eine außergewöhnlich überzeugende und von wahrer Leidenschaft für die Musik Casellas sprechende Gesamtaufnahme geworden, in der ich persönlich so gut wie keine Schwächen erkennen kann. Frappierend ist der Gegensatz zwischen Casellas futuristischen, wirklich radikal modernen und unbequemen Werken, seinem späteren Zug zum Neoklassizismus und seinen eher spätromantisch gefärbten, schwelgerischen Klavierkompositionen. Die Gesamtaufnahme auf 3 CDs vermittet diese Musik in der Reihenfolge ihrer Opuszahlen, sodass sich fächerartig ein Bild des Wandels in der Kompositionspraxis Alfredo Casellas ergibt.

R. de Visée - Confidences galantes
Fred Jacobs (Theorbe)

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Robert de Visée - Confidences galantes

Was will man mehr?

von Rainer Aschemeier  •  19. Juli 2014
Katalog-Nr.: MET CD 1089 / EAN: 502816510923

Die Lautenmusik von Robert de Visée wird eher selten für CD eingespielt, aber es gab in der Vergangenheit doch einige Beispiele (unter denen wir übrigens eines auch bei the-listener.de rezensiert hatten, siehe hier). De Visées Lautenmusik ist sehr gut komponiert. Ihr hängt jedoch ein Anflug des Anachronistischen an, denn de Visée, der 1725 starb, gehörte zu den letzten bedeutenden Lautenkomponisten. Und obschon zu seinen Lebzeiten schon Komponisten wie Bach und Telemann musikalisch-barocke Prachtschatullen öffneten, hing de Visée mit seiner Musik eher der Weltentrücktheit der Renaissance nach.

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