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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

E. Satie - Klavierwerke
Jan Kaspersen

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Erik Satie - Klavierwerke

Ein Schlüsselwerk der Satie-Interpretation, endlich wieder verfügbar!

von Rainer Aschemeier  •  12. September 2013
Katalog-Nr.: T2CD2012140 / EAN: 8713545221404

Bei „United Classics“ erschien im August eine sehr spannende Wiederveröffentlichung eines Pianisten, der mit seiner erstmals in den frühen 1990er-Jahren beim dänischen Classico-Label erschienenen Einspielung von Saties Klavierwerken schon damals gezeigt hatte, dass es auch anders geht.
Die dänische Jazz-Ikone Jan Kaspersen zeigte mit seinem Satie-Recital, dass gerade auch die vermeintlichen „Träumerein“ oder „Impressionen“ der populären „Gnossiennes“ und „Gymnopédies“ ebenso wie die anderen Stücke Saties die anarchische Fratze Satie’scher Ironie und Gesellschafts- und Kulturverweigerung in sich tragen.

E. Bloch - Sinfonie in cis-Moll / "Sea Poems"
London Symphony Orchestra - D. Atlas

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Ernest Bloch - Sinfonie in cis-Moll / "Sea Poems"

Zwei fast unbekannte Hauptwerke Ernest Blochs in Aufnahmen mit dem London Symphony Orchestra

von Rainer Aschemeier  •  10. September 2013
Katalog-Nr.: 8.573241 / EAN: 747313324170

Den schweizerischen Komponisten Ernest Bloch kennt das Konzertpublikum hierzulande vor allem von seinem pathetischen „Cello-Hit“ „Schelomo“, das auf CD-Alben gern mit Max Bruch „Kol Nidrei“ zusammen gekoppelt wird. Das ist musikalische stets eine etwas wilde Mischung, aber eben wegen dieser häufig stattfindenden Kopplung mit Bruch-Musik ist der 1880 geborene Bloch im öffentlichen Bewusstsein als „Romantiker“ abgestempelt.
Dabei vergisst man allzu leicht, wie modern und zeitgenössisch Bloch nach seiner Exilation in die USA komponiert hat. Da kann man ihn durchaus als veritablen Expressionisten bezeichnen.

S. Rachmaninoff - "Die Glocken" / Symphonische Tänze
Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor Berlin - S. Rattle

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Sergej Rachmaninoff - "Die Glocken" / Symphonische Tänze

Ein klingender Beweis von Simon Rattles Dirigierkunst weiß unumwunden zu begeistern

von Rainer Aschemeier  •  8. September 2013
Katalog-Nr.: 9845192

Die Liste möglichen Dirigier-Versagens ist bei Rachmaninoffs „Symphonischen Tänzen“ denkbar lang. Sie beginnt bereits bei jenem berüchtigten Auftakt, den jeder Klavierschüler zu meistern imstande sein sollte und den trotzdem bestimmt 80% aller Sinfonieorchester nicht sauber hinbekommen, selbst jene von höchstem Weltrang. Es geht weiter bei der Behandlung der Einzelstimmen, die bei den Symphonischen Tänzen so eminent wichtig ist, dass man sagen kann: Damit steht und fällt das ganze Stück.

G. F. Malipiero - Klavierwerke
Gino Gorini

Gian Francesco Malipiero - Klavierwerke

Einspielung: Top! Klang: Erbärmlich!

von Rainer Aschemeier  •  4. September 2013
Katalog-Nr.: 8802199 / EAN: 8718247711994

Zunächst ist es also durchweg erfreulich, dass sich das renommierte Zweitverwerter-Label Newton Classics, das vor einigen Jahren an den Start gegangen war, um vergessene Archiv-Schätze der Majorlabels anhand günstiger und schöner Neuauflagen wieder ans Tageslicht zu hieven, sich nun einer historischen Einspielung des Malipiero-Klavierwerks annimmt. Hierbei zeigt sich, dass auch die Klavierstücke des Italieners so interessant sind, wie nur wenig anderes aus dem 20. Jahrhundert. Malipiero war einfach ein Original, wie es im Buche steht.

J. Brahms - Ein deutsches Requiem
MDR-Sinfonie-Orchester und Rundfunkchor Leipzig - M. Alsop; S. Genz (Bariton), A. L. Richter (Sopran)

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Johannes Brahms - Ein deutsches Requiem

Marin Alsops Brahms-Gastdirigat in Leipzig

von Rainer Aschemeier  •  2. September 2013
Katalog-Nr.: 8.572996 / EAN: 747313299676

Nun also folgt eine aufsehenerregende Neueinspielung von Brahms‘ „Ein deutsches Requiem“. Aufsehenerregend ist das für den deutschen Klassik-Markt auch deshalb, weil Marin Alsop hierbei dem MDR-Sinfonieorchester Leipzig und seinem nach wie vor ausgezeichneten Rundfunkchor vorsteht. In den letzten Jahren schon hatte sich abgezeichnet, dass sich das MDR-Sinfonieorchester unter der Ägide von Jun Märkl zu neuen Höhen aufzuschwingen vermocht hatte. Mit dem neuen GMD Kristjan Järvi hatte man nach Märkls Abgang dann erneut eine sehr gute Wahl getroffen, und die Entscheidung, Marin Alsop als Gastdirigentin zu verpflichten, ist in meinen Augen ein weiterer Pluspunkt aufseiten der Entscheidungsträger beim MDR.

L. Spohr - Sinfonien Nr. 4 & 5
NDR-Radiophilharmonie - H. Griffiths

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Louis Spohr - Sinfonien Nr. 4 & 5

Die beiden vielleicht stärksten Spohr-Sinfonien unter Leitung von Howard Griffiths

von Rainer Aschemeier  •  31. August 2013
Katalog-Nr.: cpo 777 745-2 / EAN: 761203774524

Spohr steht als Sinfoniker – und das ist zu seiner Zeit die große Ausnahme – nicht in der Nachfolge Beethovens. Spohr setzt vielmehr beim Mozart-Spätwerk an, „überspringt“ die späte Klassik á la Beethoven und setzt dann wieder ein, wo beispielsweise Schubert, Mendelssohn oder Onslow schalten und walten.
Dieser Umstand verleiht dem Spohr’schen Sinfonienkreis ein spezifisches und ungewöhnliches Gepräge, das oft zu Missverständnissen geführt hat. So liest man etwa immer wieder auch in renommierten Musiklexika von der vermeintlichen „Gestrigkeit“ der Spohr’schen Sinfonien.

"The Lyrical Bassoon"
Per Hannisdal (Fagott), Vebjørn Anvik (Klavier)

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Saint-Saëns / Hindemith / Dutilleux / Elgar / Tansman / Koechlin / Kvandal - Musik für Fagott und Klavier

Hervorragende Werkauswahl im Bereich der Kammermusik für Fagott und Klavier

von Rainer Aschemeier  •  28. August 2013
Katalog-Nr.: 2L97 / EAN: 7041888518426

Das Fagott ist unter den Blasinstrumenten im Prinzip tonhöhenmäßig das Äquivalent zum Violoncello bei den Streichern. Ganz ungleich verhält sich jedoch die Popularität des Cellos zu der des Fagotts. Noch immer sind viele Gelegenheitsklassikhörer überrascht, wie reich und vielfältig die Literatur für das Fagott als Soloinstrument ist.
Freilich sind die meisten der virtuosen Werke für das Fagott im 20. Jahrhundert geschrieben worden, in dem man das Fagott für seine Fähigkeit zum expressiven Ausdruck ganz besonders zu schätzen wusste.

Auf vorliegender SACD des norwegischen HiFi-Labels „2L“ wird das Fagott in Stücken vorgestellt, die alle einen herausragenden lyrischen Satzbestandteil haben. Der Titel „The Lyrical Bassoon“ ist also nur die halbe Wahrheit. Camille Saint-Saëns‘ fantastische Fagott-Sonate etwa ist überwiegend ein neoklassisches Stück, gewissermaßen eine Mozart-Reflexion. Nur ein Satz (dieser wirkt jedoch zugegeben als das Kernelement des Stücks) rechtfertigt die Bezeichnung „lyrisch“. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Sonate für Fagott und Klavier von Paul Hindemith und mit den meisten der anderen Stücke auf diesem Album.

Unabhängig davon aber, ob der Titel der SACD passend erscheint, wird hier eine wundervolle Auswahl herrlicher Musik in praktisch perfekten Interpretationen und in einem hyper-aufgelösten Sound geboten. Letzterer ist sicherlich die größte Geschmacksfrage bei quasi allen „2L“-Produktionen. Die Norweger pflegen ihre SACDs klanglich dermaßen hoch aufgelöst anzulegen, dass man buchstäblich die Nadel im Heuhaufen hören zu können meint.
Was in bester Absicht geschieht und in dieser stringenten Konsequenz wohl von keinem anderen Klassik-Label durchgezogen wird, wird manchem Hörer subjektiv vielleicht artifiziell anmuten.
Auf objektiver Ebene ist „2L“ aber nichts vorzuwerfen: Die norwegischen Labelbetreiber machen einfach Bestandteile des Raum- und Instrumentenklangs hörbar, die andere Labels nicht beachten. „2L“ ist eine eigene Klangphilosophie. Man liebt sie oder man liebt sie eben nicht. Aber sie ist eine starke individuelle Stimme auf dem Markt, die man nicht missachten darf.

Die Interpretationen aller Stücke sind – wie bereits gesagt – absolut perfekt ausgeführt. Fagottist Per Hannisdal pflegt selbst einen sehr warmen, lyrischen Ton, der wohl am Ehesten dazu geeignet ist, den Titel dieses Albums zu rechtfertigen. Pianist Vebjørn Anvik ist ein ebenso sensibler wie reaktionsschneller Partner für Hannisdal. Zusammen bilden sie ein grandios aufeinander eingespieltes Duo, an dessen Vortrag es absolut nichts auszusetzen gibt. Unter den vielen Einspielungen von etwa Saint-Saëns‘ Fagottsonate ist diese neue von „2L“ ganz sicher eine der besten.

Da auch die Auswahl der Stücke vollauf überzeugt, ist „The Lyrical Bassoon“ ein rundum empfehlenswertes Album geworden. Einziger Knackpunkt ist der gewöhnungsbedürftige „2L“-Sound, und den muss man mal gehört haben, um zu verstehen, worum es dabei geht.

K. Saariaho - Kammermusik für Streich-instrumente Vol. 1
Meta4, A Laakso (Klavier), M. Myöhänen (Elektronik)

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Kaija Saariaho - Kammermusik für Streichinstrumente Vol. 1

Spannende Saariaho-Kammermusikretrospektive

von Rainer Aschemeier  •  22. August 2013
Katalog-Nr.: ODE 1222-2 / EAN: 0761195122228

Das finnische Label Ondine hat nun eine CD-Edition gestartet, die sich der Kammermusik Saariahos für Besetzungen mit Streichinstrumenten widmet. Das erste Album in der auf zwei Teile angelegten Ausgabe beleuchtet den Werdegang der Komponistin von 1987 bis in die jüngste Zeit.
Es umfasst Stücke für Soloinstrumente (Violine, Cello) ebenso, wie ein Streichquartett mit Live-Elektronik oder die klassische Besetzung aus Violine und Klavier.
Auch wegen der unterschiedlichen Besetzungen wird der Werdegang, die kompositorische Entwicklung Saariahos weniger nachvollziehbar, als das bei vergleichbaren Editionen anderer Komponisten der Fall ist.

W. Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)
u.a.: Polnisches National-Rundfunk-Sinfonieorchester - Antoni Wit

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Witold Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)

10 CDs - durchweg Referenzeinspielungen. _Der_ Knüller zum Lutosławski-Jubiläum!

von Rainer Aschemeier  •  19. August 2013

Das musikalische Erbe des bedeutenden polnischen Komponisten Witold Lutosławski ist umfangreich und vielgestaltig. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden, und bedenkt man Lutosławskis musikhistorische Bedeutung, die diejenige etwa Benjamin Brittens in nichts nachsteht, sie eher sogar noch übertrifft, muss man sich schon fragen, was auf den CD-Markt eigentlich falsch läuft: Wagner, Verdi, Britten everywhere, nur Lutosławski muss man mit der Lupe suchen. Hoffentlich ändert sich das in der zweiten Jahreshälfte 2013 – und zwar ruckartig!
Einen Auftakt zu einem solchen „Ruck“, der durch den Tonträgermarkt gehen muss, könnte die neue, wunderbar ausgestattete und geradezu luxuriös verpackte Naxos-Box sein, die sich den Sinfonien, Konzerten, Orchesterwerken sowie Chor- und Vokalwerken Witold Lutosławskis widmet.

P. Hindemith - Violinkonzert, Symphonische Metamorphosen, Konzertmusik Op. 50
NDR Sinfonieorchester - Ch. Eschenbach, Midori (Violine)

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Paul Hindemith - Violinkonzert, Konzertmusik Op. 50, Symphonische Metamorphosen

Eine Reihe von Neuerscheinungen im Sommer 2013 wirft Schlaglichter auf Hindemiths Orchesterwerke

von Rainer Aschemeier  •  17. August 2013
Katalog-Nr.: ODE 1214-2 / EAN: 0761195121429

Paul Hindemith ist einer der bekanntesten Komponisten der klassischen Musikmoderne – er ist aber auch einer der unterschätztesten. Wie passt das zusammen?
Zum einen gibt es immer noch mehr Leute, die etwas über Hindemith gehört haben als von Hindemith. So lange sich das nicht ändert, wird sich die große Bedeutung der Hindemith’schen Werke kaum weiter herumsprechen. Zum anderen hat das aber auch seinen Grund: Noch immer kolportieren jene, die mehr über Hindemith gehört haben als von ihm, dessen Musik sei (ich nenne die Vorurteile mal in der Reihenfolge, in der man sie am häufigsten hört): 1. zu akademisch, 2. regelrecht unmusikalisch und 3. konstruiert.

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