Richmond Fontaine - Thirteen CitiesSie können’s: Roadmovie-Songs vom Feinstenvon Rainer Aschemeier • 24. Januar 2007 Das Bild einer Landkarte und einer Route, an der Städte und Songs aufgereiht wie an einer Perlenschnur auftauchen, passt als Motiv für das neue, 7. Album von Richmond Fontaine in mehrerer Hinsicht. Zum einen sind da die Songs: vertonte Kurzgeschichten entlang einer Reise, die man durch 13 Städte im Booklet verfolgen kann. Atmosphärische Momentaufnahmen aus vergessenen Gegenden des amerikanischen Südwestens, Seitenblicke auf verstaubte Straßen und ebensolche, meist traurige Schicksale. Aber die Band orchestriert nicht nur die Geschichten des mittlerweile auch als Romanautor tätigen Willy Vlautin („The Motel Life“, bei Faber and Faber). Richmond Fontaine stecken mit „Thirteen Cities“ gewissermaßen eine ganze Americana-Landkarte ab und liefern so eindrucksvoll eine Gesamtschau des Genres, die heute wohl keiner so perfekt darbietet wie sie. Obwohl sich die Gästeliste mit u.a. Howe Gelb und Joey Burns illuster ausnimmt, hört man keinen Erinnerungsreigen an Klänge anderer – Uncle Tupelo, Whiskeytown, Calexico. Die Band spielt vielmehr originär und mit einer Dichte und Souveränität auf, die gerade in der zweiten Hälfte der Platte klar macht, wieso man sie andernorts „Kings of Americana“ genannt hat. Und schließlich der tatsächliche Umzug der Musiker von Portland, Oregon in die Wüste Tucsons, Arizona, der das Reisemotiv abrundet. Es ist, als schlösse sich damit ein großer Kreis. |
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