B. Britten: Klavierkonzert / M. Seiber - To Poetry / A. Bush - Voices of the Prophets Testament / Vertrieb: note 1 • • • • • Benjamin Britten: Klavierkonzert / Matyas Seiber - To Poetry / Alan Bush - Voices of the ProphetsRaritäten in kunstvollen Interpretationenvon Ulrich Hermann • 20. Februar 2014
Auf dieser Erstveröffentlichung von BBC-Archivaufnahmen finden sich neben dem viersätzigen Klavierkonzert (1945) von Benjamin Britten (1913-1976) mit dem australischen, frühverstorbenen Pianisten und Komponisten Noel Mewton-Wood, dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Basil Cameron, zwei Liederzyklen von Matyas Seiber (1905-60): „ To Poetry“ (1952), und von Alan Bush (1900-1995): „The Voices of the Prophets“ op.41 (1953), gewidmet Noel Mewton-Wood und Peter Pears. Über das Schicksal des mit 31 Jahren verstorbenen Musikers Noel Mewton-Wood gibt das Booklet anschaulich Auskunft, auch über Aufnahmedaten und weiteres. Britten, Seiber und Bush kommen ebenfalls nicht zu kurz, so dass dem informierten Zuhören nichts im Wege steht. Denn allzu geeignet für „easy listening“ ist diese Musik mitnichten, dazu ist der musikalische Anspruch bei allen drei Komponisten zu hoch. Das Klavierkonzert von Benjamin Britten beginnt mit einer intensiven Toccata, die in ihrer Energetik durchaus an Schumanns gleichnamiges Solostück ähnlicher Stringenz erinnert. Das 35 minütige Konzert bietet neben intensiv bewegten Sätzen aber auch unerhört Lyrisches, so ist der zweite Satz mit seinen wunderschönen Melodien ein wahres Juwel, vom Pianisten und vom Orchester wunderbar gespielt, wie überhaupt die instrumentale Seite dieser CD Hervorragendes bietet. Dazu kommt die fast unvergleichliche Gesangskunst von Peter Pears, dessen Timbre, Emotionalität und stimmliche Beweglichkeit man ja unter allen Sängern – oder sollte ich sagen: unter allen Tenören – sofort erkennt und „raushört“. Wie er mit seiner sensitiven Musikalität diese beiden Liederzyklen – trotz einiger textlicher Absonderlichkeiten vor allen bei den Liedern von Alan Bush – zusammen mit der faszinierenden Begleitung Noel Mewton-Woods entstehen lässt, das ist einfach hohe Kunst. Er ist und bleibt einer meiner absoluten Lieblings-Sänger. Wenn dazu noch die Neuentdeckung solch berückender Musik kommt, dann wird der dokumentarische Wert des Mediums CD wieder einmal erfreulich deutlich und wichtig. |
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