C. und R. Schumann - Instrumental-konzerte (2014)
• • • Clara und Robert Schumann - InstrumentalkonzerteNur die halbe Wahrheit?von Rainer Aschemeier • 16. Februar 2014
Wahrscheinlich wussten die Verantwortlichen beim Label Ars Produktion selbst nicht so genau, wie sie die musikalisch ziemlich diverse Mischung auf der hier vorzustellenden SACD betiteln sollten. Und so griffen sie halt zum Holzhammer und verpassten dieser CD den unscharfen Titel „Clara und Robert Schumann – Instrumentalkonzerte“. Sicher ist das nicht so falsch, andererseits ist es auch wieder nur die halbe Wahrheit. Auf diesem Album hören wir zwei in doppelter Wortbedeutung „vollendete“ Meisterwerke von Clara und Robert Schumann sowie auch zwei Fragment gebliebene, die hier in rekonstruierten Fassungen erklingen. Mit Clara Schumanns Klavierkonzert Op. 7, das man auch nicht alle Tage auf Tonträger zu hören bekommt, bietet uns dieses Album zudem eine schöne Alternative zu der Referenzaufnahme der Bamberger Symphoniker unter Joseph Silverstein mit der Pianistin Veronica Jochum, 1992 erschienen beim Tudor-Label. Ziemlich alternativlos sind hingegen die rekonstruierten Fassungen des Konzertsatzes d-Moll von Robert Schumann (den es außer auf dieser CD nur in einer brutal misslungenen Fassung des RSO Wien unter Johannes Wildner mit dem Solisten Lev Vinocour bei RCA gibt) und des Konzertsatzes f-Moll von Clara Schumann (den es nach meinen Recherchen sonst nur noch auf einer recht exotisch anmutenden Danacord-Produktion aus dem Jahr 2009 mit einem Orchester aus Südjütland gibt). Alles in allem ist diese SACD bis heute eine erfreuliche Angelegenheit: Der Sound der inzwischen immerhin 14 Jahre zurückliegenden Aufnahmesession ist zwar etwas sehr räumlich/hallig (ein Klangcharakter, den man bei Ars Produktion scheint’s sehr schätzt, weil man ihn dort immer wieder antrifft), aber ansonsten tadellos. In der SACD-Fassung kommen noch mehr Feinheiten der wunderbar transparent durchhörbar aufgenommenen Einspielung heraus. Am besten finde ich persönlich das Hornquartett des Gewandhauses Leipzig, was auch nicht sonderlich überrascht. Diese Hornisten erweisen sich als mit allen Wassern gewaschene Vollprofis auf ihrem Instrument. Das ist wahrlich Weltklasse, was wir hier von ihnen zu hören bekommen. Fazit: Ein schönes, lohnendes Album für Schumann-Fans, die auf der Suche nach Raritäten in modernen, qualitätvollen Einspielungen sind. Dieses Album überzeugt durch seine gute, interessante Zusammenstellung allerdings mehr als durch seine interpretatorische Qualität, die man anderswo vielleicht auch noch ein Quäntchen besser bekommt – man müsste dann allerdings bereit dazu sein, mehrere Alben anzuschaffen statt nur einem. |
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