"The Two Francescos"Musik aus einer anderen Zeit...von Ulrich Hermann • 10. Februar 2014
Aus dem frühen 16. Jahrhundert ist die Musik auf dieser CD. Wie weit entfernt und doch wieder leicht zugänglich diese „abstrakte“ Musik dem Hörer von heute ist, beweist die Ruhe, die sich beim Zuhören einstellt. So ist die Parallele zu Keith Jarrett’s Musik, die Croton in seinem ausführlichen und sehr informativen Beiheft zieht, nicht allzu weit hergeholt: Sein Spiel orientiert sich am Moment und am Entstehen dieser „magischen“ Musik in einer Schweizer Klosterkirche. Auch wenn deren Temperatur nie über 15 Grad Celsius stieg, ist die Lust Crotons an den Kompositionen der beiden Francescos deutlich zu vernehmen. Der Klang seines vom Englischen Lautenbaumeister Michael Lowe 1992 gebauten Instruments ist voll und ausgeglichen – von den Bässen bis zum Diskant. Ob und wie die damaligen Lauten wirklich dem Ohr des Lauschenden geklungen haben, lässt Lowe offen, meint aber, sich so weit es heute möglich ist, angenähert zu haben. Mit einem Beitrag über den Musiker Croton selbst schließt das Booklet. |
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