Leoš Janáček - Streichquartette Nr. 1 & 2Wer eine neue Referenzeinspielung sucht, sollte diese in Betracht ziehenvon Rainer Aschemeier • 13. November 2013
Eine vorzügliche CD ist mir via Orchid Classics ins Haus geflattert, jenem Label, dem wir die mit Abstand beste CD des vorletzten Jahres zu verdanken hatten. Das nun erschienene Album mit beiden Janáček-Streichquartetten von Orchid-Classics gibt erneut zu Begeisterung Anlass, auch wenn es diesmal vielleicht nicht zur „CD des Jahres“ reichen sollte. Selten habe ich Janáčeks Quartette so „aus einem Guss“ gehört wie hier, selten mit so viel Anmut, mit so viel Inbrunst musiziert. Das Arcadia Quartett ist – zumindest in Sachen Janáček – für mich die derzeitige Speerspitze unter den europäischen Interpreten. Das zeigt sich auch in den „Intimen Briefen“, die nicht nur inhaltlich und musikalisch ein Kontrastprogramm zum „Kreutzersonate“-Quartett darstellen, sondern auch stilistisch. Da, wo andere spröden Modernismus in den Vordergrund stellen, entdeckt das Arcadia Quartett eine unter der Oberfläche lodernde Spätromantik, die das Stück überhaupt erst logisch erscheinen lässt. Wie viel „verschlucken“ da andere Streichquartettensembles! Mit einem zwar knochentrockenen aber vorzüglich ausbalancierten, hochgradig transparenten und vor allem schlüssigen Klangbild lässt diese Produktion auch an der HiFi-Front nichts zu wünschen übrig. Hervorragend! |
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