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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

W. Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)
u.a.: Polnisches National-Rundfunk-Sinfonieorchester - Antoni Wit

(2013)
Naxos

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Witold Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)

10 CDs - durchweg Referenzeinspielungen. _Der_ Knüller zum Lutosławski-Jubiläum!

von Rainer Aschemeier  •  19. August 2013

Das musikalische Erbe des bedeutenden polnischen Komponisten Witold Lutosławski ist umfangreich und vielgestaltig. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden, und bedenkt man Lutosławskis musikhistorische Bedeutung, die diejenige etwa Benjamin Brittens in nichts nachsteht, sie eher sogar noch übertrifft, muss man sich schon fragen, was auf dem CD-Markt eigentlich falsch läuft: Wagner, Verdi, Britten everywhere, nur Lutosławski muss man mit der Lupe suchen. Hoffentlich ändert sich das in der zweiten Jahreshälfte 2013 – und zwar ruckartig!

Einen Auftakt zu einem solchen „Ruck“, der durch den Tonträgermarkt gehen muss, könnte die neue, wunderbar ausgestattete und geradezu luxuriös verpackte Naxos-Box sein, die sich den Sinfonien, Konzerten, Orchesterwerken sowie Chor- und Vokalwerken Witold Lutosławskis widmet. Und als wäre das nicht schon üppig genug, gibt es auch noch eine Live-Aufnahme von Lutosławskis letztem Konzert als Dirigent vom 24. Oktober 1993 in hervorragender Soundqualität vom kanadischen Rundfunksender CBC oben drauf.

Die Einspielungen der Orchesterwerke (inkl. Sinfonien und Konzerte) sind die besten, die es am Markt gibt, nämlich die des Polnischen Nationalen Radioorchesters unter der Leitung von Antoni Wit.
Bitte, liebe Lutosławski-Fans, hört endlich auf, die Einspielungen des Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Esa-Pekka Salonen so über den Klee zu loben!
Hier ist die wahre Referenz zu holen: Niemand (auch der Komponist selbst) hat die Lutosławski-Stücke idiomatisch, aufführungspraktisch und ästhetisch besser und schöner behandelt als Antoni Wit mit dem ihm zur Verfügung stehenden großartigen Solisten und einem perfekt disponierten polnischen Radioorchester, das in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren (also dem Zeitraum, aus dem die Aufnahmen in dieser CD-Box hervorgingen) auf dem Zenit seiner Qualitäten war.

Auch klanglich können sich diese CDs sehr wohl hören lassen, sind um keinen Deut schlechter (eher besser) als die (zu) viel gelobten Sony-Einspielungen Esa-Pekka Salonens.

Für mich stellt diese 10-CD-Box nicht weniger dar, als die ultimative Referenzedition der wichtigsten Werke Witold Lutosławskis. Sie wird zeitlose Gültigkeit besitzen. Davon bin ich überzeugt. Noch in zwanzig, dreißig, vierzig Jahren wird man diese Aufnahmen in Ehren halten und hoch preisen. Sie sind unzweifelhaft die Elite der Lutosławski-Interpretation.
So nett verpackt und günstig wie hier waren sie noch nie zu bekommen. Wer hier also nicht zugreift, ist selber schuld.

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