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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

L. v. Beethoven - Klavierquartette und -trios
Milander Quartett

(2013)
DIVOX / Vertrieb: Naxos

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Ludwig van Beethoven - Klavierquartette und -trios

von Rainer Aschemeier  •  15. Juli 2013

Im Gegensatz zum Werk Wolfgang Amadeus Mozarts, für das in den letzten Jahren eine regelrechte „Wiedererweckung“ von dessen Kompositionen aus Kindeit und Jugend stattgefunden hat, führt das jugendliche Schaffen Ludwig van Beethovens weiterhin ein Mauerblümchendasein. Eine neue CD vom schweizerischen High Quality-Label DIVOX ist nun angetreten, um Zeichen zu setzen.

Mit den Klavierquartetten WoO 36 Nr. 1 bis 3 liegt hier Musik aus der Zeit vor, als Beethoven gerade einmal 15 Lenze zählte. Die Klaviertrios WoO 38 und 39 sind aus Beethovens reiferer Zeit, waren aber an jugendliche Empfänger gerichtet.

Die Jugendwerke auf dieser CD verraten schon einige der später typischen Charakteristika Beethovens, doch vor allem anderen klingt in dieser Musik Haydn nach.

Wie frisch und spontan das Milander Quartett, das auf dieser CD zum Einsatz kommt, diese Stücke spielt, ist ganz wunderbar. Die Musiker verkneifen es sich, diese frühen Beethoven-Stücke als die „große Kunst“ verkaufen zu wollen (obwohl es hier an mehreren Stellen nüchtern und objektiv gesehen sehr wohl Anlass dazu gäbe, den Begriff zu gebrauchen). Sie verkneifen es sich zudem, den „Sturm-und-Drang“-Aspekt dieser Musik über Gebühr zu betonen.
Diese Interpretationen sind nicht zuletzt deshalb in jeder Hinsicht gut: Sie sind beseelt, frisch, unverbraucht und enorm spielfreudig.

Hier regiert die alte Tugend des „Musizierens auf der Stuhlkante“. Man höre nur darauf, wie gut und empathisch diese vier Musiker/innnen zusammen spielen! In dieser Hinsicht gebührt dem Milander Quartett ein großes Lob.

Wer sich für Beethovens Jugendwerke interessiert, bislang aber die Beschäftigung mit ihnen womöglich deswegen scheute, weil etwa keine Referenzeinspielungen zur Hand gewesen wären, der sollte es mal mit dieser in allen Belangen empfehlenswerten CD versuchen.
Der Aufnahmeklang ist von den Tonmeistern des Bayerischen Rundfunks qualitätvoll und klangschön eingefangen worden. Die für DIVOX sonst charakteristische Räumlichkeit des Klangbilds erhält man hier gleichwohl nicht.

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