H. Górecki - Szeroka woda, Cembalokonzert Op. 40 / M. Górecki - "Concerto Notturno", Nocturne für Orchester (2013)
• • • Henryk Górecki - Szeroka woda, Cembalokonzert Op. 40 / Mikołaj Górecki - "Concerto Notturno", Nocturne für Orchestervon Rainer Aschemeier • 13. Juni 2013 Spätestens als 1992 die Einspielung der „Symphonie der Klagelieder“ durch das Baltimore Symphony Orchestra unter David Zinman die britischen Pop-Charts aufrollte (angeblich sind bis heute drei Millionen Exemplare allein dieser Einspielung verkauft worden – die Verkäufe etlicher weiterer alternativer Aufnahmen der Symphonie sind nicht mit eingerechnet), dürfte der Name Henryk Górecki auch einem breiten Hörerkreis bekannt sein. CD-Labels surften auf der Bugwelle des Erfolgs und brachten zum Teil ganze Górecki-Serien an den Start. Und so kommt es, dass es kaum einen anderen Komponisten im Bereich der Neuen Musik des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts geben dürfte, dessen Werk eine bessere Verfügbarkeit auf CD aufweist, als das Henryk Góreckis. Das polnische Audiophilen-Label DUX ergriff die Flucht nach vorn und veröffentlichte im Mai eine spannende CD: Die Musik Henryk Góreckis wird hier der Musik seines Sohnes Mikołaj Górecki gegenübergestellt. Die CD beginnt sogar mit einem Werk von Sohn Mikołaj: einem elegischen Nocturne für Orchester. Parallelen zum Werk des Vaters sind einerseits unüberhörbar, andererseits aber auch nicht so deutlich, wie man hätte annehmen können. Mikołaj Górecki hat seine eigene musikalische Stimme, seinen eigenen Stil. Ich persönlich sehe beim jungen Górecki eher Verbindungen zum archaisch-kontemplativen Stil Arvo Pärts. Alles in allem ist die gesamte CD relativ „brav“. Hier gibt es wenig, was ungeübte Hörer Neuer Musik verschrecken könnte. Während Henryk Góreckis „Schreibe“ wenigstens noch hier und da Ecken und Kanten hat, ist Sohn Mikołaj auf dem besten Weg, fast schon als Neoromantiker durchzugehen. Die Aufnahmen entstammen unterschiedlichen Quellen. Es spielen unter anderem das Schlesische Kammerorchester, das Schlesische philharmonische Symphonieorchester sowie namhafte polnische Solisten, unter denen der Name Anna Górecka herausragt. Es ist die Tochter Henryk Góreckis. Fazit: Ein etwas unausgewogener, dadurch aber auch sehr unterhaltsamer Streifzug durch die Musik der Familie Górecki. Nicht mehr – aber eben auch nicht weniger. |
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