R. Strauss - Don Quixote / Till Eulenspiegels lustige Streiche (2013)
• • • • Richard Strauss - Don Quixote / Till Eulenspiegels lustige StreicheStrauss in Köln - sehr beeindruckend!von Rainer Aschemeier • 16. Mai 2013
Wer noch immer den ollen Karl Böhm-Kamellen in Sachen Richard Strauss hinterherweint, wer behauptet, heute gäbe es keine „richtig gute“ Kultur der Strauss-Interpretation mehr (das hört man in punkto Strauss ja etwa genauso häufig wie in Sachen Wagner), der möge sich bitte diese schöne CD hier anhören. Mit „Don Quixote“ und „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ bilden hier zwei der tragikomischen sinfonischen Dichtungen von Strauss das Programm. Die Besonderheit: Sie werden erstmals seit vielen Jahren wieder vom Gürzenich-Orchester Köln eingespielt – jenem Orchester also, das einst die Uraufführungen beider Werke bestritten hatte. Kommen wir aber zur CD zurück, um die es hier geht: Dass die beiden vorgestellten Stücke mit zu Strauss‘ schönsten Werken gehören, steht außer Frage. Nicht umsonst gehören sie auch zu den Strauss-Stücken, die auf CD bereits unüberschaubar häufig eingespielt worden sind. Es ist dies aber das einzige Manko an einer ansonsten rundum gelungenen Aufnahme. So muss Strauss heute gespielt werden! Markus Stenz zeigt einen modernen, zeitgemäßen Strauss, frei von „Wiener Schmäh“-Attitüdchen. Es ist ein Strauss mit expressivem Zugriff, mit Humor, mit Kraft, aber auch mit romantischer Klangfarbe, mit satter, kraftvoll fließender Orchesterpalette. Kurzum: In seiner Deutung zeigt sich das beste aus beiden Welten der Strauss-Interpretation. Klanglich ist die Aufnahme sehr räumlich angelegt worden und ist gerade noch so kurz davor, als zu hallig durchzugehen. Aber kurz davor ist kurz davor. Und angesichts einer blitzsauberen Auflösung und einer schön süffigen Tief-Mitten-Abteilung im Klangbild gibt es auch für HiFi-Fans hier nichts Wesentliches auszusetzen. |
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