E. Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for Strings (2013)
• • • • Edward Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for StringsReizvolle Alternative: Elgar aus Stockholmvon Rainer Aschemeier • 8. Mai 2013
Edward Elgar hat insgesamt zwei vollendete Sinfonien geschrieben, von denen vor allem die erste beim Publikum beliebt ist. Sie gilt mit ihrem sonoren, irgendwie typisch britischen Gepräge als der Prototyp der britisch-romantischen Sinfonietradition. Elgars Zweite führt hingegen vergleichsweise ein Schattendasein im Repertoire. Das mag daran liegen, dass sie nach außen zwar ebenso großartig und pompös daherkommt, wie ihr Schwesterwerk, aber „hinter den Kulissen“ jede Menge Probleme transportiert. Ein gewichtiges Werk ist es also, was uns das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter Leitung Sakari Oramos hier auf dem schwedischen BIS-Label nahe bringt. Dabei ist es eher selten, dass wir Elgar aus der Hand eines nicht-britischen Ensembles entgegennehmen dürfen. Die Schweden machen ihre Sache aber gut. Sakari Oramo ist unter anderem als bedeutender Sibelius-Dirigent bekannt, und das merkt man auch seinem Elgar an. Der durchweg etwas düstere Touch, der hier mitschwingt, ist sehr reizvoll und fehlt den klassischen Elgar-Deutungen, wie etwa jenen von Georg Solti oder Adrian Boult. Sakari Oramo und das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra bieten hier eine gelungene Interpretation und eine willkommene Alternative zu den vielen britischen Einspielungen dieses Werks, die häufig vor lauter Glanz und Gloria die Feinheiten und Doppelbödigkeiten der Partitur aus den Augen zu verlieren scheinen. Oramo passiert dies nicht. Sein Elgar ist britisch-romantischer Orchesterklang, der mit spitzen Fingern dirigiert zu sein scheint. |
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