J. Haydn - Sechs Sonaten für Violine und Viola (2013)
• • • • Joseph Haydn - Sechs Sonaten für Violine und ViolaEin Blick zurückvon Rainer Aschemeier • 24. April 2013
Jeder hat ja insgeheim seine Liste mit „CDs für die einsame Insel“. Zu meiner Liste gehören seit Jahren die hervorragenden Vivaldi-Einspielungen des Oiginalklang-Ensembles L’Arte dell’Arco mit Solist Federico Guglielmo auf dem cpo-Label. Die Qualität der Kompositionen spricht hier allerdings für sich: Die sechs Sonaten für Violine und Viola sind ganz bezaubernde Kleinodien der Kammermusik der Wiener Klassik. Doch sie sind durchaus noch mehr als das, wirken sie doch wie eine Auseinandersetzung Haydns mit barocken Vorbildwerken. In diesem Zusammenhang betrachtet sind die Stücke äußerst spannende Gattungsbeiträge zu der eh schon raren Familie der Sonaten für zwei Streichinstrumente. Beim Hören muss der Musikliebhaber natürlich zudem an die nur etwas populäreren Duette für dieselbe Besetzung aus Geige und Bratsche denken, die etwas später ein gewisser Wolfgang Amadeus Mozart verfasst hat. Doch wo man auch hinblickt: Wer sich der Besetzung Geige/Bratsche gewidmet hat, hat dies stets mit einem Blick zurück in die Musikgeschichte getan. Haydn bildet da keine Ausnahme. Federico Guglielmo und Massimo Piva werden ihrem guten Ruf auch auf der vorliegenden CD wieder einmal gerecht. An ihrer Deutung gibt es nichts Substanzielles auszusetzen. Allerdings merkt man ihnen beiden an, dass ihre Wurzeln in der Aufführung italienischer Barockmusik liegen. Und so klingt auch ihr Haydn zuweilen etwas „italianisiert“. Das verschafft einem manchmal einen Klangeindruck, den andere Solisten womöglich etwas anders angelegt hätten. Der Klang der Aufnahme ist routiniert gut und weiß zu gefallen. Kein Wunder: Hier war einmal mehr Tonmeister Fabio Framba im Einsatz, der bislang quasi alle Aufnahmen von L’Arte dell’Arco für alle Labels abgemischt hat, auf denen dieses Orchester bislang reüssierte – von Dynamic bis cpo, von Arts bis Brilliant Classics. Es bleibt also dabei: Das Orchester L’Arte dell’Arco und seine „Derivate“ (so, wie hier) bilden nach wie vor eines der heißesten Eisen im Schmiedeofen des niederländischen Brilliant Classics-Labels. Das darf gern so weitergehen… |
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