B. Bartók - Werke für Violine und Klavier, Vol. 2 (2013)
• • • • • Béla Bartók - Werke für Violine und Klavier, Vol. 2von Rainer Aschemeier • 27. Februar 2013 Zur Rezension dieser CD aus dem Hause chandos habe ich mir viel Zeit gelassen, die Platte immer und immer wieder gehört, um nicht meinem ersten Impuls nachzugeben. Doch an meiner Meinung hat sich auch nach vielfachem Hören nichts geändert: Diese Einspielung ist die (zumindest spieltechnisch) beste Aufnahme der hier enthaltenen Violinmusik Béla Bartóks, die ich bislang gehört habe. Und so kann man schon im Februar 2013 feststellen: So viele hervorragende Veröffentlichungen wie in den ersten beiden Monaten dieses Jahres erschienen sind, hat es fast im gesamten letzten Jahr nicht gegeben. Die Klassikbranche stellt einen doch immer wieder vor Rätsel und (in diesem Fall) vor sehr positive Überraschungen. James Ehnes ist der ideale Bartók-Interpret. Er hat einfach alles, was man für diese Musik benötigt: Perfekte, absolut makellose Technik, Sinn für’s Dramatische, eine große Phrasierungsgabe und nicht zuletzt an den Stellen, die es brauchen, auch einen volkstümlichen Tonfall, der sehr „ungarisch“ rüberkommt. Ganz anders nehmen Ehnes und sein Duettpartner Andrew Armstrong die frühe, noch spätromantisch geprägte Sonate in e-Moll aus dem Jahr 1903. Hier steht Bartók plötzlich mit Namen wie Brahms und Bruch in Verbindung. Und Ehnes erliegt – glücklicherweise – nicht der Versuchung, aus dieser ziemlich konservativen Sonate ein Stück Musikmoderne gestalten zu wollen. Ganz konsequent tragen hier beide Musiker mit dickem Pinsel spätromantisches Klangkolorit auf. Ebenfalls sehr überzeugend! Abschließend folgen die drei Suiten „Ungarische Volkslieder“, „Ungarische Volksmelodien“ und „Rumänische Volkstänze“. Von ihnen sind vor allem die Rumänischen Volkstänze sehr bekannt geworden. Nicht nur, weil es sie auch in einer orchestrierten Fassung gibt, sondern auch deswegen, weil sie ganz objektiv gesehen einfach die beste der drei „volkstümlichen“ Suiten repräsentieren. Bei dieser CD brauche ich keine großen Reden zu halten: Sie ist von vorn bis hinten einfach großartig, und es würde mich nicht wundern, wenn sie bald auf diversen „Referenzlisten“ auftaucht. |
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