H. Villa-Lobos - Gitarrenkonzert, Fünf Präludien, Melodia Sentimental (2013)
• • • • • Heitor Villa-Lobos - Gitarrenkonzert, Fünf Präludien, Melodia SentimentalEine der faszinierendsten CDs der letzten Jahrevon Rainer Aschemeier • 19. Februar 2013 Hand auf’s Herz: Wann hatten Sie zum letzten Mal das Gefühl, einen wirklich individuellen, unvergleichlichen Künstler zu hören, wenn Sie sich auf die Suche nach neuen Talenten begeben haben? Und dies sei bitteschön so wörtlich genommen, dass mir hier niemand mit Formulierungen kommt wie „wenn man davon absieht, dass… dann…“. Also, heraus mit der Sprache: Wie lange ist es her? Eine Woche? Ein Jahr? Viele Jahre? Erst wenn man einmal auf so ein wirkliches Ausnahmetalent stößt, fällt einem auf, wie selten ein solcher Fund tatsächlich stattfindet. Bei meiner akustischen Erstbegegnung mit dem polnischen Gitarristen Krzysztof Meisinger ist es mir so ergangen. Ich persönlich würde sagen, dass ich bestimmt seit einem Jahrzehnt nicht mehr eine so eigenständige und unwiderstehliche Musikerpersönlichkeit gehört habe. Sein Stil Gitarre zu spielen, ist einzigartig! Mit schier endlos erscheinenden dynamischen Möglichkeiten ausgestattet, vermag Meisinger in kürzester Zeit von einem sagenhaft weichen, ätherisch anmutenden Ton in brillanteste, energische Höhen zu wechseln – und nicht nur das: Ich möchte fast sagen, dass ich ewig nicht mehr einen so ausdifferenziert und überzeugend phrasierenden Konzertgitarristen gehört habe. Nach dem Höreindruck der Kunst von Krzysztof Meisinger ist es, als würden sich ganz neue Hörwelten öffnen. Das mag allerdings auch daran liegen, dass wir hier einmal einen Gitarristen haben, der eben nicht aus der spanischen beziehungsweise lateinamerikanischen Schule stammt. Meisinger ist Pole. Vielleicht hat er deswegen so eine faszinierende, unverkrampfte Individualität? Mit den fünf Präludien für Gitarre solo von Heitor Villa-Lobos hat Meisinger auf dieser neuen CD des Labels Fuga Libera allerdings auch eine ideale Präsentierfläche für seine außergewöhnlichen solistischen Fähigkeiten. Was hier an Dynamik drinsteckt! Wow! Diese CD ist etwas Besonderes und wird sicherlich im Dzember auf unserer Shortlist zur „CD des Jahres“ wieder auftauchen. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr einen so faszinierenden und individuellen Solisten wie Krzysztof Meisinger gehört und hoffe, dass diesem Ausnahmegitarristen eine Weltkarriere beschieden sein wird, denn in seinem Spiel treffen sich Virtuosität, Individualität und Emotion! Der Klang der Aufnahme wurde übrigens von dem von uns schon oft in höchsten Tönen gelobten Arne Akselberg auf Weltklasseniveau aufgezeichnet. Akselberg, der unter anderem auch für da capo und EMI tätig ist, gehört zu den besten Tonmeistern unserer Zeit – und das zeigt er hier auf’s Neue. Fazit: Eine CD, wie sie besser nicht sein könnte – auch in Belangen des Aufnahmeklangs! |
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