Favourite Sacred MasterpiecesDurchaus gelungener neuer Naxos-Samplervon Rainer Aschemeier • 10. Dezember 2012
Wenn Plattenfirmen zur Zweitverwertung ihres Katalogs schreiten, ist oft Skepsis, zumindest aber einige Vorsicht angebracht – kommen dabei doch oft lieblos zusammengewürfelte Sampler heraus, mit denen man in der Regel nicht viel anfangen kann. In der Tat hat das Label mit dem wohl umfassendsten Katalog der Tonträgergeschichte mit dem vorliegenden Sampler einmal mehr treffsicher eine Marktlücke erschlossen und ausgefüllt. Berühmte Meisterwerke der geistlichen Musik auf anspruchsvolle Art zu kompilieren, war – das stellt sich nach dem Hören der vorliegenden CD heraus – eine ziemlich gute Idee. Ein weiterer „Generalverdacht“, unter dem Sampler dieser Art für gewöhnlich stehen, ist, dass oft nur solche Werke kompiliert werden, die eh schon jeder im Schrank stehen hat. Es folgen – wie bereits erwähnt – Mozarts „Ave verum corpus“ und Gounods „Ave Maria“. Beim Mozart-Stück ist Johannes Wildner, einer der besten Mozart-Dirigenten unserer Zeit und langjähriger Leiter der Neuen Philharmonie Nordrhein-Westfalen, ein Garant für eine stilvolle Darbietung – wenngleich sich nicht verhehlen lässt, dass der slowakische Chor, der ihm hier zur Seite steht, den lateinischen Text nicht gerade akzentfrei darbietet. Fazit: Eine (bis auf eine gerade einmal vierminütige Ausnahme von der Regel) sehr gut kompilierte CD, die einigen der bekanntesten Meisterwerke der geistlichen Musik einige der besten – wenngleich nicht so bekannten – gegenüber stellt. Rund 50% der CD bestehen aus Pergolesis „Stabat Mater“, und das ist, bedenkt man, dass die gesamte CD rund 68 Minuten Spielzeit aufweist, vielleicht etwas unverhältnismäßig. Andere Kritikpunkte kann man allerdings kaum finden, zumal auch der Klang bei den allermeisten Aufnahmen in Ordnung geht. Hier und da ist beim Bestreben um eine Lautstärkeangleichung des Aufnahmematerials das Mastering allerdings etwas über’s Ziel hinausgeschossen und verursacht Clipping-Effekte, zum Beispiel bei Tallis‘ „Spem in alium“ und bei Pergolesis „Stabat Mater“. |
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