R. Schumann & A. Dvořak - Klavierquintette (2012)
• • • • Robert Schumann - Klavierquintett op. 44 / Antonín DvořakDie Serie guter Schumann-Kammermusikeinspielungen setzt sich fort.von Rainer Aschemeier • 11. Dezember 2012
2011 und 2012 waren – in Sachen Schumann – hervorragende Jahre. Grandiose Kammermusikveröffentlichungen, eine besser als die andere, gaben sich förmlich die Klinke in die Hand, weswegen ich eingangs noch einmal kurz anhand der betreffenden Rezensionen in Erinnerung rufen möchte, was es da alles gegeben hat (Näheres dazu siehe hier, hier, hier und hier). Eine neue CD mit Klavierquintetten Schumanns und Dvořaks scheint anzudeuten, dass diese „Glückssträhne“ für alle Schumann-Anhänger noch etwas andauern könnte. Es handelt sich bei dem hier eingespielten Stück also um ein epochemachendes Werk, und das auf dieser neuen Onyx-CD zu hörende Elias-Quartett, verstärkt durch den Pianisten Jonathan Biss, scheint das stets und ständig vor Augen zu haben. Die (An-)Spannung, die über dieser Aufnahme liegt, ist förmlich mit Händen greifbar. Das sprichwörtliche „Musizieren auf der Stuhlkante“ ist hier Programm. Das in zweierlei Hinsicht nachfolgende Dvořak-Quintett op. 81 (es folgt nicht nur auf dieser CD nach dem Schumann-Quintett, sondern dieses war wohl nachweislich auch kompositorisches Vorbild für Dvořaks eigene Klavierquintette) ist im Vergleich zu Schumanns Werk lyrischer und besitzt in mehreren Sätzen einen volkstümlichen Ton. Somit kann man sagen, es ist typisch Dvořak, durch und durch. Von der Klangfront hingegen ist bei beiden Stücken nur Bestes zu berichten: Tonmeister Mike Clements – bei fast allen großen Labels zuhause, schwerpunktmäßig aber bei EMI, Naxos und DECCA – hat hier sein ganzes Können in die Waagschale geworfen. Die Aufnahme klingt extrem natürlich, auf ideale Weise räumlich, und (im Gegensatz zu manch anderer Schumann-Kammermusikaufnahme aus dem letzten Jahr) auch sehr gut ausbalanciert. Das Klavier erklingt hier als Ensemblemitglied – so, wie es sein soll. Fazit: Eine rundum gute bis sehr gute CD, jedoch mit einem Elias-Quartett, dass eine gewisse „Steifheit“ zumindest beim Dvořak-Quintett nicht ganz verleugnen kann. Trotzdem verrät diese Aufnahme ein noch immer sehr sehr hohes spielerisches Niveau, vor dem man nur den Hut ziehen kann. |
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