Moodswings
Shooting John
(2006)
Schon wieder Schweden: Shooting John bereiten den Sommer vor
von Jens Füchtmann • 25. Mai 2006
Während wir in diesem Jahr auf warme Sommerabende und deren Goldlicht-Sonnenuntergänge wohl noch warten müssen, erreicht uns aus Schweden das Debüt der Band Shooting John.
Über sie wissen wir nicht mehr, als dass sie 1999 das erste Mal zusammen spielten (2 Gitarren, Piano, Drums, Gesang und Bassgitarre) und dass sie es eben nach einigen Wechseln 2005 ins Studio schafften, um dort in 10 Tagen 11 Songs aufzunehmen – bittersüße, leichte Stücke die man wohl am ehesten dieser viel bemühten Stilgemengelage namens Americana zuordnet.
Nun hört man aus Skandinavien ja fast ausschließlich hohes Niveau, die Selbstverständlichkeit aber, mit der Shooting John aufspielt, ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert. Die bekannten Stilelemente werden so geschmackssicher kombiniert und durchdekliniert, dass einem das Herz aufgeht. Hinreißende Songideen mit leisem Drive und dieser besagten Sonnentiefststandsmelancholie ziehen einen geradezu in den Tagtraum. Die Stücke sind vortrefflich instrumentiert, hier Orgel, da ein verzupftes Banjo, vereinzelt und dezent Geigen, mehrstimmiger Gesang; und haben viele skandinavischen Platten einen gewissen fast charakteristischen Eigenklang, finden Shooting John die Balance und vereinen eigene Note mit dem typisch offenen Americana Klang. Hört man Songs wie „Rain Song“ oder den Ohrwurm „For A Few Days“, so unangestrengt, offen und leicht, kann es draußen kalt bleiben – 45 Minuten wunderbarer Soundtracks zu Tagen wie Sommerabenden. Eine echte Lieblingsplatte.
