A. Vivaldi - "Nuova Stagione" - Concerti (2012)
• • • Antonio Vivaldi - Konzerte RV 808, 420, 431, 194, 440, 403, 235 und 517Mit zwei Weltersteinspielungen!von Rainer Aschemeier • 6. November 2012
Es ist einfach unglaublich! Seit Jahrzehnten wird das umfangreiche Werk Antonio Vivaldis erforscht, und noch immer stößt man dabei auf bislang unentdeckte Schätze! Natürlich nehmen wir auch bei unserer Besprechung dieser CD zunächst die beiden „neuen“ Vivaldi-Konzerte unter die Lupe. Sie tragen die Ryom-Verzeichnis-Nummern 808 und 194. RV 808 ist ein Doppelkonzert für Violine und Orgel als Soloinstrumente mit dem typischen Orchester-Accompagnement Vivaldi’scher Prägung. Dabei ist das mit dem Orchester so eine Sache… RV 194 entstand in Vivaldis 49. Lebensjahr. Es stammt somit aus demselben Jahr, in dem der Komponist seinen berühmten Konzertzyklus „Die Vier Jahreszeiten“ verfasste. Womöglich bezieht sich der Titel dieser CD „Nuova Stagione“ („Neue Jahreszeit“) darauf, dass dieses Konzert aus Vivaldis „Vier-Jahreszeiten-Jahr“ stammt. In der Tat zeigt es manche Ähnlichkeiten zu den Konzerten aus dem schwerst berühmten Jahreszeiten-Zyklus – sowohl strukturell, als auch was die haarsträubenden Virtuositätsansprüche an das Soloinstrument angeht. Was die reine Erfindung angeht, liegt RV 194 aber um Längen hinter Vivaldis Hauptwerk – und auch deutlich hinter dem soeben besprochenen RV 808 – zurück. Die restlichen Konzerte auf dieser CD (RV 420, 431, 440, 403, 235 und 517) sind für unterschiedliche Soloinstrumente komponiert. Es gibt zwei Cellokonzerte, zwei Flötenkonzerte und je ein weiteres Stück für Violine sowie für Violine und Orgel. Die Flötenkonzerte entpuppen sich – leider! – als die am wenigsten reizvollen dieser insgesamt unstrukturiert wirkenden Sammlung, die im Übrigen mit einem indiskutabel vor sich hin schwurbelnden aber de facto nichtssagenden Booklet-Text einhergeht. Er funktioniert nach dem Motto: Sage viel, erzähle nichts – Ein Ärgernis! Die Interpretationen durch das Orchester Gli Incogniti unter Leitung Amandine Beyers sind für meinen Geschmack etwas brav und versprühen nicht die Spritzigkeit, die andere Ensembles, wie zum Beispiel „L’Arte dell’Arco“ oder die „Academia Montis Regali“ zu leisten imstande sind. |
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