A. Kraft, C. Stamitz & A. Wranitzky - Cellokonzerte (2012)
• • • • Anton Kraft, Carl Stamitz & Anton Wranitzky - CellokonzerteAus Böhmen kommt die Musik...von Rainer Aschemeier • 17. Oktober 2012
Bei dem ehemaligen Nationallabel Tschechiens, der renommierten Plattenfirma Supraphon, erschien unlängst eine sehr interessante Zusammenstellung von Cellokonzerten tschechischstämmiger Komponisten, die aber samt und sonders im deutschsprachigen Raum wirkten. Eine illustre Ansammlung von Komponisten ist das hier also, und ein höchst willkommener Einblick in die Solokonzertliteratur der Mozart- und frühen Nach-Mozart-Ära! Erwartungsgemäß ist der Stil von Carl Stamitz weit weniger von Haydn und Mozart beeinflusst, als vielmehr von den Komponisten der Mannheimer Schule – insbesondere natürlich von dem seines Vaters Johann Stamitz. Fazit: Alle drei hier zu hörenden Konzerte haben ihre Qualitäten und sind dabei im positiven Sinne nicht anspruchsvoll an ihr Publikum. Soll heißen: Das kann jeder gut und gerne hören, der auch Haydn und Mozart mag. Dass dies ein Genuss auf ganzer Linie ist, dafür sorgt ein glänzend aufgelegtes Prager Kammerorchester, das hier eine wahrlich meisterhafte Darbietung mit offenkundig großer Musizierfreude abgeliefert hat. Zwar spielt es auf modernen Instrumenten und klingt eher nach „Academy of St. Martin-in-the-Fields“ als nach „Concentus Musicus“, doch weiß der pure Spaß, den die Musiker hier offenkundig haben und ihr fantastisches Zusammenspiel, gepaart mit einem wunderbar weichen Streicherklang einfach rundum zu begeistern. Begeisterungsfähig bin ich auch wegen des großartig eingefangenen Sounds dieser Aufnahme. Das ist eine sehr brillante und dabei wunderbar warme Klanglichkeit, die die Tonmeister des tschechischen Rundfunks hier veranstaltet haben. Der Bass hat Wumms, die Flöten klingen offen in den Höhen ohne überbrillant zu sein, alles tönt einfach sehr naturgetreu. Einzig der Raumklangaspekt wirkt etwas künstlich, fast wie eine Studioumgebung – obwohl die Konzerte in der Klosterkirche des Konvents St. Agnes in Prag eingespielt wurden. Gibt es auch etwas, was mich nicht so begeistert? Tja, da muss ich leider den Solisten dieser Aufnahme, den an sich arrivierten Cellisten Michael Kanka, nennen. Er ist vor allem bei schnellen Läufen und hoch intonierten Stellen oft und schnell an der Grenze seiner solistischen Fähigkeiten angelangt, was doch ein beachtlicher Wermutstropfen in einem ansonsten süffigen Wein ist. |
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