"Wartime Music" Vol. 1 - Mjaskowski (2012)
• • • Nikolai Mjaskowski - Sinfonien Nr. 22, op. 54 + 23, op. 56Leider etwas wackelige Darbietung zweier wichtiger sinfonischer Werkevon Rainer Aschemeier • 20. September 2012
Eine ziemlich spannende CD-Reihe wurde 2009 vom russischen CD-Label „Northern Flowers“ begonnen, das sich hauptsächlich um Veröffentlichungen rund um die Komponistenelite der Musikstadt St. Petersburg bemüht. Das beeindruckende sinfonische Gesamtwerk (mit Ausnahme der Solokonzerte) dieses hervorragenden und noch immer nicht genügend gewürdigten Komponisten spielte einst der legendäre Evgeny Swetlanow ein – in einer Referenzedition, die derzeit bei Warner classics erhältlich ist und – so viel sei verraten – auch nach dem Hören dieser CD aus dem Jahr 2009 unerreicht bleibt. Gleichwohl kann man dieser neuen Version der beiden Mjaskowski-Sinfonien etwas abgewinnen. Nicht nur wurden hier zielsicher zwei der besten und bedeutendsten sinfonischen Werke des russischen Maestros ausgewählt, sondern sie erklingen vom St.-Petersburg State Academic Symphony Orchestra unter Leitung von Alexander Titov auch in recht ansprechenden Interpretationen.Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr hatte Titov mit seinem St. Petersburger Staatsorchester eine herausragende CD mit Orchesterwerken des heute weitgehend vergessenen Schostakowitsch-Freundes Gavriil Popov vorgelegt – und war damit aus dem Stand in der www.the-listener.de-Jahresbestenliste 2011 gelandet. Das alles wäre gar nicht so schlimm und fällt den meisten wohl sogar gar nicht erst auf, wäre da nicht die in allen Punkten grandiose Swetlanow-Einspielung aus den 1980er- und 1990er-Jahren. Sie bleibt nach wie vor die Referenzedition für dieses hervorragende und entdeckenswerte sinfonische Repertoire. Da aus unerfindlichen Gründen auch der Aufnahmeklang nicht das Gelbe vom Ei ist (2011 hatten wir die Popov-Aufnahme auf dem gleichen Label mit der gleichen „Besatzung“ ja zum klanglichen Highlight des Jahres küren können), kann man diese CD also zwar positiv zur Kenntnis nehmen, sollte es aber tunlichst vermeiden, mit ihr die Swetlanowschen Mjaskowski-Großtaten der Vergangenheit substituieren zu wollen. |
StöbernVerwandte / ähnliche Artikel: ArchivAlle Reviews können im Archiv nachgeschlagen werden. Dort ist auch eine gezielte Suche möglich. |