Two Lutes - Lautenduette aus Englands "Goldenem Zeitalter" (2012)
• • • • • Two Lutes - Lautenduette aus Englands "Goldenem Zeitalter"Für Einsteiger und Fachleute gleichermaßen ein Genussvon Rainer Aschemeier • 13. August 2012
Lautenmusik ist seit jeher ein fester, immer wiederkehrender Bestandteil in der Rezensionsrubrik von www.the-listener.de. Wer sich für die vielen Rezensionen interessiert, die in diesem Sektor bislang bei www.the-listener.de veröffentlicht wurden, sollte unsere „Archiv“-Rubrik anklicken und im Suchfenster nach „Laute“ suchen. Es gibt viel zu lesen… Im August, quasi pressfrisch auf den Tisch, flatterte unlängst die neueste CD von einem der großen Stars der Lautenszene. Ronn McFarlane dürfte weltweit gesehen wohl zu den prominentesten Lautenisten gehören, und der Vergleich hinkt nicht, wenn man ihn als eine Art „Pepe Romero der Laute“ bezeichnen würde. Denn McFarlane ist nicht nur hoch virtuos, sondern vor allem auch hochgradig populär. Und so, wie Pepe Romero neben der hehren Kunst auch immer mal wieder „Light Classical“-Platten aufgenommen hat, tendiert auch Ronn McFarlane dazu, hin und wieder CDs auf den Markt zu bringen, bei denen sich Alte Musik-Puristen die Haare sträuben, während das breite Publikum jubelt und massenweise zugreift. Das Booklet ergeht sich seitenlang in Ausführungen darüber, wie ungewöhnlich und selten Lautenduette seien – und zunächst wundert einen das beim Lesen. Schließlich gibt es eine Vielzahl von Lautenmusik-CDs mit Duobesetzungen. Aber beim näheren Hinblicken bemerkt man, dass diese Duo-CDs oft die Kombination von Laute und Theorbe (= Basslaute) oder eine vergleichbare Paarung aufweisen. Zwei gleich gestimmte, annähernd gleich gebaute und somit auch ziemlich gleich klingende Lauten als Duo auf einer CD – das hat man in der Tat selten. Ronn McFarlane, der einst Rockgitarrist war bevor er sich für die Laute entschied, hat zweifellos ein „Händchen“ dafür, wie man den Publikumsgeschmack bedient. Und auch diese CD dürfte niemanden enttäuschen, dem einfach nach schlicht schöner und weitestegehend „unanstrengender“ Lautenmusik ist. Aber diesmal haben McFarlane und sein Duettpartner William Simms auch musikhistorisch – zumindest nach meiner Einschätzung – im absolut wasserdichten Milieu gearbeitet. Soll heißen: Selbst ärgste Puristen werden an dieser Produktion kaum Fehl und Tadel finden können. Gepaart mit einem absolut erstklassigen Aufnahmesound, der mit zum Allerbesten gehört, was ich in den letzten Jahren von der Adresse Sono Luminus zu hören bekam, ist diese CD einfach eine runde Sache, die absolut jedem empfohlen sei, der sich für gut gemachte Lautenmusik interessiert. Aufgrund ihrer unaufdringlichen Zugänglichkeit ist die Scheibe auch etwas für Einsteiger in die Lautenmusik der Renaissance. Wunderbar! |
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