G. Enescu - Sinfonie Nr. 2 / Kammersinfonie (2012)
• • • • • George Enescu - Sinfonie Nr. 2 / KammersinfonieNach Jahrzehnten ENDLICH eine Referenzaufnahme von George Enescus Kammersinfonie op. 33von Rainer Aschemeier • 23. Juni 2012
Eine herausragende CD erschien Mitte des Monats Juni beim finnischen Label Ondine! Wer diese Seiten öfter mal liest, weiß, dass ich ein großer Enescu-Fan bin, der die Musik des rumänischen Komponisten, der sich in keine Schublade einsortieren lässt, in höchstem Maße zu schätzen weiß. Nichts aber finde ich großartiger, als Enescus Kammersinfonie Op. 33, ein geniales Spätwerk, das der in Rumänien geborene, überwiegend aber in Frankreich praktizierende Geiger und Komponist 1954, nur ein Jahr vor seinem Tod, fertigstellte. Es ist eine Schande und ein Wunder gleichmaßen, dass dieses herrliche Stück nicht bekannter ist. Dementsprechend war und ist auch die verfügbare Palette von Einspielungen der Kammersinfonie leider sehr klein. Und obwohl sich renommierte Dirigenten wie Lawrence Foster an dem Werk versucht haben, gab es bis jetzt noch nie eine völlig zufriedenstellende Einspielung – und ich habe viele gehört! Ganz überraschend ändert sich das nun mit einer Neuaufnahme des Werks aus Finnland. Auf dem finnischen Ondine-Label legt der inzwischen weithin bekannte Dirigent Hannu Lintu mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Tampere – dem er als GMD vorsteht – eine absolut geniale, ich möchte sagen berauschende Einspielung von Enescus Kammersinfonie vor. Hier stimmt einfach alles! Nicht nur die musikalische Präzision ist hochgradig beachtlich, sondern auch die „Seele“ des Stücks wurde von den Musikern aus Tampere kongenial heraufbeschworen. Es ist dies die einzige mir bekannte Interpretation, bei der sich sowohl die virtuose Meisterschaft der Musiker (das Stück ist irrsinnig schwierig), als auch die Emotionalität, die diese flirrende, hypnotische Musik einfach dringend benötigt, in optimaler Weise zeigt. Nun habe ich aber das eigentliche Hauptwerk dieser CD bislang links liegen gelassen, denn mit einer Spielzeit von über 50 Minuten ist es Enescus zweite Sinfonie, op. 17 aus den Jahren 1912-14, die auf der vorliegenden Novität des Ondine-Labels unzweifelhaft die Hauptrolle spielt. Beide hier enthaltenen Stücke erfahren unter der erfreulich luziden, durchhörbaren Lesart Hannu Lintus unbestreitbare Referenzeinspielungen! Fazit: Eine CD, die ein absolutes MUSS für Enescu-Anhänger darstellt und mich persönlich wirklich völlig happy macht. Endlich gibt es mal eine makellose Aufnahme der Kammersinfonie. Darauf habe ich etliche Jahre gewartet! |
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