Edwin York Bowen - Violasonaten Nr. 1 & 2 / "Phantasy"Britische Spätromantik, "Teil 2"von Rainer Aschemeier • 13. Februar 2012
Erst am vergangenen Freitag schwelgten wir in britischer Spätromantik , heute zum Wochenbeginn tun wir’s schon wieder. Die Rede ist von dem Komponisten Edwin York Bowen, der 1884 geboren wurde und 1961 verstarb. Damit decken sich seine Lebensdaten in etwa mit denen des großen Sinfonikers Ralph Vaughan Williams – nur ist York Bowens Werk bis zuletzt weitaus konservativer geblieben, als das seines prominenten Zeitgenossen. Es ist ja auch recht bemerkenswert, dass sich ausgerechnet der französische Spätromantiker Camille Saint-Saëns sehr lobend über York Bowen als den seiner Meinung nach „bedeutendsten unter den jungen britischen Komponisten“ äußerte. Die hier zu hörenden Bratschensonaten sind denn auch in musikalischer Hinsicht nicht wirklich spannend. Sie sind ein gut hörbares, klangschönes Zeitdokument – aber viel mehr auch nicht. Das Bridge Duo – bestehend aus Matthew Jones (Bratsche) und Michael Hampton (Klavier) – gibt den Stücken trotzdem einen spektakulären Auftritt. Hier sitzt nicht nur jeder Ton, hier stimmt nicht nur das musikalische Zusammenspiel, nein, hier sind auch zwei am Werk, die diese Stücke wirklich innig und überzeugt musizieren. Wer also auf den etwas antiquierten und nicht gerade schadlos gealterten Stil York Bowens abfährt, sollte an dieser CD seine helle Freude haben. Hier ist der Knackpunkt also die Komposition: Wer die mag, hat hier eine im doppelten Sinne günstige Gelegenheit, um eine 1A-Einspielung dieser selten zu hörenden Stücke zu ergattern. Da heißt es: zugreifen! ((Das Hörexemplar der CD für diese Besprechung wurde uns freundlicherweise von der Firma Naxos zur Verfügung gestellt.)) |
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