R. Schumann - Die Violinsonaten (2012)
• • • • • Robert Schumann - sämtliche ViolinsonatenFür HiFi-Gourmets!von Rainer Aschemeier • 17. Januar 2012
Als hätte das Schumann-Jahr 2010 eine Initialzündung erzeugt, sprudeln fontänengleich auch anno 2012 noch immer herrliche Schumann-Novitäten auf den CD-Markt. Die neueste stammt von einem der Labels für HiFi-Gourmets schlechthin, nämlich von BIS Records aus dem schwedischen Åkersberga. Sie vereint sämtliche Violinsonaten Robert Schumanns, die alle in den Jahren 1851 bis 1853 entstanden sind. Auch diese SACD bildet da keine Ausnahme: Mit glasklarer Auflösung vermeint man die Musiker im Raum positionsgenau bestimmen zu können, so „greifbar“ ist diese Aufnahme. Normalerweise beginne ich CD-Rezensionen selten mit einer Einschätzung des Klangbilds, doch bei dieser Produktion ist der Klang so sensationell gut eingefangen worden, dass man hier von einem seltenen Fall sprechen darf, bei dem einfach alles stimmt: Wir haben hier eine faszinierende Räumlichkeit, bei der man den Raum, in dem die Interpreten musizieren, förmlich vor sich zu sehen vermeint, wir haben eine Auflösung, die selbst winzigste Dynamiknuancen, Atem- und Bogengeräusche wiedergibt, wir haben ein vollkommen natürlich klingendes Frequenzspektrum ohne jegliche Überbetonung des Mittenbereichs (wie man es leider so häufig bei Violinaufnahmen hört) und mit einem gewaltig in den Basskeller hinabreichenden, ehrlich aufgenommenen Klavier. Beide Instrumente verströmen einiges an Charakter, was aber nicht nur der vorzüglichen Klangtechnik geschuldet ist, sondern natürlich vor allem den wunderbar aufspielenden Solisten. Über die Stücke braucht man ja eh nicht mehr viele Worte zu verlieren: Sie gehören einerseits zu den rauschhaft virtuosen, andererseits zu den bodenlos tiefgründigen Meisterwerken des großen deutschen Romantikers Schumann, der gerade in seiner Kammer- und Klaviermusik eine Klasse erreichte, die für meine Begriffe in seiner Zeit und auch noch lange danach weitestgehend unerreicht geblieben ist. Der grandiose schwedische Geiger Ulf Wallin, seines Zeichens Professor an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin, und der ebenfalls sehr überzeugende schwedische Pianist Roland Pöntinen bieten die Stücke in glänzenden, hoch virtuosen und trotzdem sehr gefühlvollen Interpretationen dar, die keine Wünsche offen lassen: Das ist große, große Weltspitzenklasse! Gepaart mit dem makellosen BIS-Sound und den herrlichen Schumann-Sonaten ist diese SACD wirklich und ehrlich jeden Cent ihres Anschaffungspreises doppelt wert. ((Das Hörexemplar der CD für diese Besprechung wurde uns freundlicherweise vom Vertrieb des Labels, der Firma „Klassik Center Kassel“ zur Verfügung gestellt.)) |
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