Freischwimmervon Frank Castenholz • 17. Januar 2009 „Freischwimmer“ ist für eine kleine deutsche Produktion geradezu stargespickt: August Diehl, Fritzi Haberlandt und Jürgen Tarrach schmücken die Geschichte um den hörgeschädigten Schüler Rico (Frederick Lau), der als Außenseiter in der Kafka-Schule (hüstel!) nicht viel zu lachen hat. Er ist unglücklich verliebt und wird von Lehrern und Schülern aufgrund seiner Schmächtigkeit gehänselt. Schön ist es nur im Kunstunterricht seines Lieblingslehrers (August Diehl mit spärlich gewachsenem Bärtchen) , der ebenso zartbesaitet und verschroben ist. Der Prolet Robert, Freund der angeschmachteten Blondine, verendet eines Tages an einem vergifteten „Liebesknochen“, der eigentlich für Rico bestimmt war. Auf der Suche nach dem Täter wird das Verhältnis Ricos zu seinem Lehrer immer intensiver und beide haben offenbar mehr dunkle Geheimnisse, als man zunächst ahnen soll (aber natürlich doch recht schnell ahnt). Die Story hätte man gerne von Joss Whedon verfilmt gesehen. Kleinert hat sie leider als Groteske in dröger Digitalkamera-Optik inszeniert, was als kleines Fernsehspiel taugen mag, auf der großen Leinwand aber verloren wirkt. Diehl macht seine Sache schon okay, wenn auch etwas steif, Haberlandt (als Klavierlehrerin) und Tarrach (als Schulleiter) hingegen gestalten ihren Auftritt so überzogen, ohne dabei aber amüsant zu sein, dass Spannung nicht aufkommen mag und sich das Interesse an der Geschichte recht schnell verflüchtigt, zumal auch dem Drehbuch – trotz einiger Überraschungen – das entscheidende Quentchen Kompromisslosigkeit und Unverschämtheit abgeht. Demnächst bestimmt nach Mitternacht in der ARD. |
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