No Codevon Rainer Aschemeier • 1. Oktober 2003 Man hatte es geahnt: Pearl Jam würden nicht immer so kraftvolle Scheiben produzieren wie „Ten“ oder „Vs.“. Auch experimentell Innovatives á la „Vitalogy“ spielt sich eine Band nicht jeden Tag aus dem Ärmel. Krisenstimmung allenthalben, da wundert es nicht, dass sich Drummer Dave Abbruzzese nach einem neuen Job umsah und fortan durch Jack Irons ersetzt wurde. „No Code“ war eine herbe Enttäuschung. Schon der Opener „Sometimes“ zeigt eine ausgebrannte Band, geradezu verzweifelt auf der Suche nach kreativen Ansatzpunkten. Oft scheint auf diesem Album ein Soundeffekt mehr zu zählen als ein Song, oft wirkt das Material von „No Code“ aufgesetzt, gekünstelt und einfach uninspiriert. Die weitgehend im Midtempobereich operierenden Songs scheinen meilenweit entfernt von Geniestreichen wie „Whipping“, „Glorified G.“ oder „Once“ entfernt zu sein. Highlights gibt es keine… Putzig ist, dass „No Code“ quasi zeitgleich mit dem beginnenden Untergang der Grunge-Szene stattfand. Während sich jedoch Bands wie die Stone Temple Pilots konsequenterweise ganz auflösten und sich Alice In Chains ein ausgiebiges Bad im Drogensumpf gönnten, begnügten sich Pearl Jam, Soundgarden und die Smashing Pumpkins vorerst damit, einfach Mist abzuliefern. Das hielt aber das amerikanische Publikum nicht davon ab, auch das „No Code“-Album wieder auf Platz 1 der Billboard-Charts zu hieven. Viele hielten Pearl Jam seinerzeit trotzdem für den nächsten Abschusskandidaten. Ich für meine Person war eigentlich erst nach „Yield“ so richtig besorgt, doch wie sagt Nina Ruge immer: „Alles wird Gut!“, und die scheint es irgendwie zu wissen… ;-) |
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