Business as UsualMen at Workvon Rainer Aschemeier • 29. Juni 2006 Viel geschmäht von den Einen und kultisch verehrt von den Anderen: Die Musik der Achtziger. Dass es neben New Order und Paul Hardcastle auch noch richtig gute handgemachte Musik gab, wird heutzutage leider allzu oft vergessen (im Übrigen aber nichts gegen New Order…). Gleich das Debütalbum der Band wurde ein Multimillionenseller. Das lag vor allem an der höchst erfolgreichen Singleauskopplung „Downunder“ – ein Stück, in dem die Band es gekonnt verstand, eine massenkompatible Hookline mit einem schrulligen Text und einer exotisch anmutenden Instrumentierung zu verbinden. Die Single war Nr. 1 der Charts quer über den Erdball, auch in den USA und im UK. Ganz sicher dürfte aber auch die deutlich erkennbare musikalische Verwandschaft zu der Musik der 80-er Megaband The Police zum Erfolg beigetragen haben. Colin James Hay klang nicht nur wie eine australische Ausgabe von Sting, sondern auch Gitarrist Strykert und Drummer Speiser hatten sich die 1979er Police-Scheibe „Regatta de Blanc“ offenbar intensiv angehört. Leider wurde Men at Work sofort der Stempel „die australischen Police“ verpasst, was trotz der erkennbaren Verwandtschaft im Sound nicht ganz die Sache trifft. Men at Work übernahmen Teile des Police-Sounds zwar als eine Art Skelett für ihre Songs. Fleisch und Blut bildeten jedoch die durchaus eigenständigen und melodiebetonten Kompositionen des Songwritertrios Hay/Strykert/Ham. Und im Gegensatz zu „Zenyatta Mondatta“ oder „Ghost in the Machine“ – den Police-Alben, die in die Zeit von Men at Work’s Debüt fallen – enthält „Business as Usual“ nicht einen einzigen schlechten Song. Bis auf „Downunder“ ist „Business as Usual“ und auch die gesamte Band „Men at Work“ heute leider zunehmend dem kollektiven Vergessen preisgegeben. Aus musikalischer Sicht kann dies nur bedauert werden: handelte es sich bei der Formation doch um eine durchaus unbequeme Band im Rock/Pop-Mainstream der plüschigen Achtziger, die nachhaltige Beachtung verdient hätte. |
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