Cargo
Men at Work

(1983)
CBS/Sony Music

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Cargo

Men at Work

von Rainer Aschemeier  •  29. Juni 2006

Das Follow-Up zu Men at Works erfolgreichem Debüt folgte im Prinzip nach Schema F dem auf „Business as Usual“ begonnenen Songbook. Während andere Acts in den 1980-ern dublettenverdächtige Langspielplatten en masse ablieferten und dafür gefeiert wurden, erfolgte bei der Veröffentlichung von „Cargo“ der Großangriff der weltweiten Popkritik. Zu ähnlich sei der „Cargo“-Sound dem gefeierten Debüt. Und dann seien auch noch die Songs qualitativ minderwertiger, und überhaupt…

Aus heutiger Sicht kann man hingegen schon den Eindruck bekommen, die damalige Kritik habe sich evtl. grundsätzlich verhört. „Cargo“ ist in punkto Songmaterial keinen Deut schlechter als „Business as Usual“, im Gegenteil: „Overkill“, „No Sign of Yesterday“, „It’s a Mistake“ und „No Restrictions“ sind Pop-Hymnen für die Ewigkeit. Das Songwriting, das mittlerweile fast ausschließlich von Colin James Hay bestritten wurde, hatte insgesamt gesehen deutliche Fortschritte gemacht.

Mit „I Like To“ und „Blue For You“ sind jedoch zugegebenermaßen auch zwei mittelprächtige Nummern zu verbuchen. Außerdem ist die Produktion des „Cargo“-Albums etwas zu seicht geraten, was die Musik Men at Works weiter vom Rockbereich entfernte und zunehmend in die Popschiene driften ließ.

Aktuell hat in den USA zur Mitte des ersten Jahrzehnts unseres neuen Jahrtausends ein kleines Men At Work-Revival stattgefunden. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch mehrere Gastauftritte Colin James Hay’s in der Comedy-Serie „Scrubs“, als er (als visionäre Verkörperung des Liebeskummers von Schauspieler Zach Braff) den schönen Lovesong „Overkill“ vom „Cargo-Album“ in einer Akustikfassung zum Besten gab. Auch in Zach Braffs Regiedebüt „Garden State“ war Hay mit einem aktuellen Song vertreten. Leider sind fast alle seine Soloscheiben nur (noch) als US- oder Aussie-Import verfügbar.