Die besondere CD: Arthur Foote - Complete Piano MusicAbsolut herausragende, überraschende Entdeckung!von Rainer Aschemeier • 23. September 2013 Unsere bereits zweite „besondere“ CD im Monat September ist in meinen Augen eine der Entdeckungen des laufenden Jahres – und zwar in jeder Hinsicht: Hier geht es sowohl um ganz wunderbare, entdeckungswürdige Musik, als auch um eine herausragende Interpretin, die man einmal stärker in den Fokus der Berichterstattung rücken sollte. Beginnen wir mal mit der Interpretin: Kirsten Johnson hat bereits eine ganze Reihe toller CD-Einspielungen vorzuweisen, die sie überwiegend beim britischen Mini-Label „Guild“ vorlegte. Bereits dort zeigt sie großen Entdeckergeist, legte etwa ein Album mit albanischer Klaviermusik ebenso vor, wie das Klavierwerk von Amy Beach oder Heinrich Schulz-Beuthen. Für das US-amerikanische „DELOS“-Label hat sie sich nun der bislang fast unbekannten Klaviermusik des US-Spätromantikers Arthur Foote angenommen. Und diese Musik ist die große Sensation an dieser neuen DELOS-Veröffentlichung: Was für eine große Komponistenpersönlichkeit Arthur Foote auf dem Gebiet der Klaviermusik repräsentiert, hätte ich persönlich nie geahnt! Was wir jedoch in Arthur Footes Klavierwerk haben, ist viel mehr wert als den bloßen Achtungsapplaus. Es ist wirklich großartige, äußerst originelle und schöne, handwerklich perfekt gemachte Musik mit großem lyrisch-emotionalen Gehalt und einigem Tiefgang. Das ist wirklich und wahrhaftig das womöglich Inspirierteste, was ich aus der US-amerikanischen Szene der Spätromantiker aus der Zeit der Jahrhundertwende und danach bislang wahrgenommen habe. Kirsten Johnson zeigt mit jeder Note, wie sehr sie sich selbst für diese wunderschönen Klavierkompositionen begeistern kann, die den Komponisten Foote als späten Ahnen von Frédéric Chopin und John Field erscheinen lassen. Aber auch den gewissen „Schuss“ Brahms und Beethoven finden wir in Footes Klaviermusik, diese Tiefgründigkeit und qualitative Klasse, die man nur selten einmal hört. Nun kann man sagen: Das ist ja ganz gewöhnliche, vergleichsweise konservative Klaviermusik. Sicher ist sie das. Aber es ist eben ganz besonders gute – und das hatte ich in diesem frappierenden Ausmaß von der Adresse Arthur Foote – um ehrlich zu sein – nicht unbedingt erwartet. Der klang der CD ist übrigens ganz hervorragend, was womöglich auch daran liegen mag, dass das Album in der akustisch hinlänglich bewährten Konzerthalle von Wyastone Leys in England eingespielt wurde – also jener klanglich grandiosen Räumlichkeit, die sich im Besitz des Nimbus-Labels befindet. Es wundert daher auch nicht weiter, dass wir auf dem CD-Booklet in Jonathan Lane einen Tontechnikernamen finden, der sonst vor allem für namhafte britische Indielabels wie etwa apr Appian oder Guild tätig ist. Kurz und gut: Dieses faszinierende Set aus 3 CDs wird weit weit oben auf unserer Shortlist zur Wahl der the-listener-“CDs des Jahres“ notiert. Ich denke, die Chancen stehen ganz gut, dass sich das Album in den luftigen Höhen der Auswahlliste auch bis Jahresende recht gut wird behaupten können. ——CD-Details:Arthur Foote |
StöbernVerwandtes / Ähnliches: ArchivAlle Artikel können im Archiv nachgeschlagen werden. Dort ist auch eine gezielte Suche möglich. |