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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

Nazareth - Alles über die neue Remaster-Edition bei SALVO Records

Die neue Referenz!?

von Rainer Aschemeier  •  26. April 2011

Der ultimative Nazareth-“Großangriff“: Statt einer regulären Diskographie wie ursprünglich angekündigt, habe ich mich dazu entschieden, Euch die 23 Nazareth-Studioalben im Rahmen eines Überblicksartikels näher zu bringen. Gründe hierfür sind der unlängst zelebrierte 40. Erstveröffentlichungstermin des Debüts des schottischen Heavy-Vierers sowie die aus dem Anlass neu erschienene Kollektion von 16 Klassikern der Bandgeschichte, die derzeit sukzessive über das britische Label SALVO Records veröffentlicht werden und in Deutschland im Vertrieb von SOULFOOD zu den Händlern kommen, die noch echt gut gemachte Rockmusik zu schätzen wissen.

Nazareth reissued and remastered — Und das bereits zum dritten Mal!

Die Klassiker der schottischen Rockheroen in neuer Edition bei SALVO records

von Rainer Aschemeier  •  18. April 2011

Seit einigen Monaten veröffentlicht das hierzulande eher unbekannte britische Label SALVO records Reissues sämtlicher Nazareth-Alben — was Fans der Band, zu denen auch ich mich leidenschaftlich bekennend zähle, mit großer Freude erfüllen dürfte. Zwar waren die Naz‘-Scheiben vorher bereits schon drei Mal (!) auf CD erschienen, jedoch waren sie jeweils auch schon wenige Monate nach Rerelease wieder ausverkauft.

GIANT SAND am Strand - Chaos and Creation in Howe's Backyard

Rolling Stone Weekender, Weißenhäuser Strand, 11.11.2010

von Frank Castenholz  •  1. Dezember 2010

Der Rolling Stone Weekender an der Ostsee etabliert sich zunehmend als attraktive Alternative zur Novemberdepression. Das „Indoor-Komfort“-Konzertwochenende in einer zweckmäßigen Ferienanlage am Weißenhäuser Strand, deren Glanzlosigkeit eine denkbar unabgelenkte Befassung mit der Musik erlaubt, fand 2010 das zweite Mal statt. Das Festival versprach auch dieses Jahr wieder mit Auftritten von arrivierten Bands wie Element of Crime, The Gaslight Anthem, Tindersticks, Cowboy Junkies, The Black Keys und vielversprechenden Newcomern wie insbesondere Warpaint ein fein abgeschmecktes All-you-can-hear-Büffet für den Freund gediegener Ü30-Pop/Rock-Vollwertkost.
Dabei wusste insbesondere der erwartbar unkonventionelle Auftritt von Giant Sand zu polarisieren, denn deren Chef Howe Gelb unternahm einmal mehr keine Anstrengung, sich den Konsumgewohnheiten des flüchtigen Festivalpublikums anzupassen und ein dramaturgisch durchkonzipiertes Set zu spielen.

Backspacer

von Rainer Aschemeier  •  9. August 2010

Schon seit längerer Zeit liegt es mir am Herzen, die Pearl Jam-Diskographie, die seit den Anfangstagen unserer Homepage zum festen Inventar gehört, auf aktuellen Stand zu updaten. Endlich finde ich hier die Zeit. Mit „Backspacer“ veröffentlichte das Grunge-Urgestein anno 2009 bereits ein Album, das wohl an keinem vorbei gegangen sein dürfte, dem gute Rockmusik am Herzen liegt. Mit „The Fixer“ hatte man sogar nach e w i g e n Zeiten mal wieder einen veritablen Single-Hit landen können. Selbiges „The Fixer“ kann wohl auch guten Gewissens als einer der besten Pearl Jam-Songs seit mindestens „Vitalogy“, wenn nicht sogar „Vs.“ verbucht werden.

"Rock and Roll ends with my eyes"

Trauer um Ronnie James Dio - Ein Nachruf

von Rainer Aschemeier  •  18. Mai 2010

Die Nachricht traf uns unvorbereitet: Am 16. Mai um 7:45 Uhr Ortszeit ist Ronald James Padavona, besser bekannt als Ronnie James Dio im Alter von vermuteten 66 Jahren in einer Klinik in Houston/Texas gestorben.
Mit Ronnie James Dio verlässt einer der ganz Großen die Rockbühne, einer, von dem die Wenigsten wissen, wie irrsinnig lange er als Musiker aktiv war. Ronnie James Dio begann seine Karriere mit Rockabilly-Bands wie „The Vegas Kings, „Ronnie and the Rumblers“, „Ronnie and the Red Caps“ und „Ronnie Dio and the Prophets“. Seine erste 7“-Single soll aus dem Jahr 1957 datieren…

Eindrücke vom Brüsseler Offscreen-Festival III (2. Teil)

NDW, Pink & Violent, 10.000 Ways to Die

von Frank Castenholz  •  21. März 2010

Im zweiten Teil des Berichts zum diesjährigen Offscreen-Festival (04/03 – 21/03/2010) werden die Programm- schwerpunkte Neue Deutsche Welle, Pink & Violent und Spaghetti Western vorgestellt.

Am 7. März führte der Musiker Felix Kubin durch den deutschen Abend des Festivals. Thema war NDW, so dass wir nach dem Spielfilm auch eine obskure Fernsehdokumentation über die damalige Szene zu sehen und ein DJ-Set von Kubin zu hören bekamen.

Tscherwonez (Deutschland, 1982) von Gabor Altorjay wurde einst für das Kleine Fernsehspiel gedreht und war in dieser Reihe so erfolgreich, dass der Film später noch mehrmals wiederholt wurde. Schwer vorstellbar, dass ein ähnliches Werk heute noch Chancen auf Finanzierung und Publikumserfolg im öffentlichrechtlichen Rundfunk hätte. Erzählt wird die Geschichte des russischen Matrosen Dimitri (Tom Dokupil, Keyboarder von The Wirtschaftswunder), der sich bei einem Landgang in Hamburg von seinen Kameraden absetzt und auf die Suche nach seinem verschollenen Bruder macht. Auf seiner Odyssee durch die Hafenstadt sind ihm der KGB, die deutsche Geheimpolizei, Journalisten und Waffenhändler auf den Fersen. Finanziell schlägt er sich mit ein paar russischen Goldmünzen durch, die dem Film seinen Namen geben. Gedreht wurde hauptsächlich mit Musikern, Laiendarstellern und Hamburger Kiezgrößen an Original-Schauplätzen. Die Erzählweise ist lakonisch, der Humor skurril, der Film hält gekonnt die Balance zwischen Melancholie und Komik. Die Schwarzweißaufnahmen erhalten von Szene zu Szene unterschiedliche Farbstiche, mal grau, mal rötlich, oder blau. Den tollen Soundtrack steuert die Band The Wirtschaftswunder bei. Kurz: es wurde alles richtig gemacht!
Der Film ist laut Regisseur Altorjay, der nach der Vorführung Fragen zum Film beantwortete, noch nicht auf DVD erschienen. Er wird aber ab und zu bei Festivals wie diesem gezeigt.

Eindrücke vom Brüsseler Offscreen-Festival III (1. Teil)

Star guest: Jess Franco

von Frank Castenholz  •  20. März 2010

Die Reize von Jess Francos filmischem Schaffen haben sich mir, obgleich vermeintlich offenkundig (Klischee: sex and violence), erst nach längerer Reflektionsphase erschlossen. Erwartet hatte ich wohl Filme, die in verlässlicher Genretradition süffig, sexy, spannend und rasant Schauwerte liefern. Zu sehen bekam ich (nehmen wir als Beispiel mal meinen einst ersten Franco-Kontakt „Female Vampire“) langatmige Monologe, die sich mit ausschweifenden Kamerastreifzügen über den Körper von Lina Romay abwechselten – oder auch zeitgleich Filmzeit okkupierten. Und das nicht sonderlich technisch avanciert.

Spätestens nach Sicht der drei Filme, die ich nun kennenlernen durfte, muss ich aber öffentlich revidieren, was ich früher mal heimlich dachte. Franco ist top – und ca. 190 weitere Filme harren nach und nach der Sichtung.

Introducing The Masqueraders...

von Frank Castenholz  •  30. Januar 2010

Bei den Masqueraders handelt es sich um eine Vokalgruppe, die zwar nie den Status der Temptations, O’Jays oder Dells erreichte, es aber gleichwohl in zwei Jahrzehnten auf geschätzte 25 Singles und drei LPs brachte, bei Labels wie Wand, Amy, Bell und Hi unter Vertrag stand und mit Produzenten wie Chips Moman und Isaac Hayes arbeitete. Aufgrund der Qualitätsdichte ihrer Singles, insbesondere der exzellenten, gospelgeschulten Harmoniesätze und dem glücklichen Händchen für passende Songs habe ich schnell eine besondere Vorliebe für ihr Schaffen entwickelt – und um sich ihren Reiz zu erschließen, muss man nicht mal die (natürlich bestens investierten) 500 $ oder mehr für „Do you love me baby“ (Wand 1172) auf den Tisch blättern (mittlerweile auch als Reissue bei Jazzman erhältlich). Aufgrund größerer Auflagen und weniger Northern Soul-Tanzbarkeit lassen sich diverse Perlen auch zu weitaus unaufgeregteren Preisen finden.

Jenseits von gut und böse: Nazisploitation

"Salon Kitty" und "Ilsa": Zwei Fallstudien

von Frank Castenholz  •  31. Oktober 2009

Der gestrige Abend der Cinematek, des königlich belgischen Filmmuseums, war einem Thema gewidmet, das in deutschen (zumal staatlich geförderten) Kinos vermutlich keinen Platz hätte: Nazisploitation. Die Rede ist von einem obskuren Sub-Genre der Exploitation, also von Filmen, die in der Regel mit geringem Budget und Zeitauwand produziert wurden und primär darauf zielten, den Zuschauer durch rohe Darstellung von Gewalt, Motoren, Frauenknästen, nackten Nonnen und sonstigen Primärreizen bei Laune zu halten. Indem Nazisploitation Szenerien und Schauplätze aus dem III. Reich und Zweiten Weltkrieg in den Dienst reißerischer Inszenierungen stellt, die vornehmlich die Erwartung des Publikums auf Spannung, Schock, Komik oder Erotik befriedigen sollen, reiht sie sich im Grunde nahtlos in die Riege anderer süffiger Unterkategorien des „Ausbeutungsfilms“ wie Blaxploitation, Sexploitation oder Nunsploitation ein, ist allerdings aufgrund der politisch-historischen Dimension des Sujets weitaus heikler.

Charlie Rich - Sittin' And Thinkin'

Country Classics On Vinyl (V)

von Frank Castenholz  •  15. Oktober 2009

„I hate that song. I can’t stand it. You know, it really hits home. That’s Charlie, that’s his life. That’s the real Charlie sure as life.” (Margeret Ann Rich)

Schon seit einigen Jahren hege ich eine besondere Sympathie für Charlie Rich, die mich auch in Regionen seines Werkes hat vordringen lassen, die wohl nur mit sturer, von Zuneigung getragener gnädiger Neugier zu erklären sind. Damit meine ich nicht mal seine anschmiegsamen frühen Epic-Aufnahmen unter Billy Sherrill bis hin zu „Behind Closed Doors“, sondern das was dann nach seinem kommerziellen Durchbruch noch mit zunehmender Deliktsschwere bis Ende der 70er Jahre an (größtenteils) schematischer Pop/Country-Schnulzen folgte. Immerhin teile ich diese Zugeneigtheit für Rich mit Peter Guralnick, in dessen Essaysammlungen „Feel Like Going Home“ und „Lost Highway“ jeweils Kapitel über Rich enthalten sind, die auf persönlichen Begegnungen fußen und sich im heiklen Spannungsfeld zwischen kritischem Journalismus und freundschaftlicher Verbundenheit verorten lassen. Rich hat gar seine wohl letzte große Komposition der 70er, eben „I Feel Like Going Home“, nach Guralnicks Buch benannt.

Reviews

Originals and Beyond
Piano Duo Takahashi Lehmann

C. Orff – Carmina Burana
Anima Eterna, Collegium Vocale Gent, Cantate Domino – J. v. Immerseel, div. Solisten

A. Vivaldi – Konzerte für zwei Violoncelli
European Union Chamber Orchestra – J. & J. Lloyd Webber

L. Janáček – Sinfonietta / Taras Bulba
Bamberger Symphoniker – J. Nott

G. Allegri - Miserere (Transkr.)
Chorus sine nomine – J. Hiemetsberger; M. Krenn (Saxophon), div. Solisten

Carl Nielsen – Sinfonien Nr. 4 & 1
New York Philharmonic – A. Gilbert

L. Berio – Orchesterwerke
Finnisches Radiosin-fonieorchester – H. Lintu, V. Räisänen (Mezzosopran)